FRANKFURT (Dow Jones)--Bayer-Chef Werner Baumann hält die Übernahme von Monsanto nach wie vor für richtig, auch wenn Klagen in Amerika seinen Konzern in eine schwere Bredouille gebracht haben. "Der Monsanto-Kauf war und ist eine gute Idee", sagt Baumann der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS), obwohl infolge der Deals etliche Milliarden an Börsenwert vernichtet wurden.
Mitte der Woche hatte die zweite Jury in den USA festgestellt, dass das Herbizid Glyphosat der Tochter Monsanto mit verantwortlich für eine Krebserkrankung des Klägers gewesen sei. Die Bayer-Aktie stürzte daraufhin weiter ab. "Die Abschläge an der Börse sind stark übertrieben. Wenn es darum geht, Unsicherheiten zu bewerten, neigt die Börse zu Übertreibungen", sagt Baumann. "Die gute Verfassung des Unternehmens, die hervorragenden Wachstumsperspektiven, die Ertragskraft - all das sehe ich nur sehr unvollständig im derzeitigen Börsenwert gespiegelt."
Gedanken an einen Rücktritt weist Baumann weit von sich. "Ich konzentriere mich auf die Arbeit, der Vorstand hat die volle Rückendeckung des Aufsichtsrats", sagt der Manager, der im April mit einer turbulenten Hauptversammlung rechnen muss. "Unsere Aktionäre sind verärgert, das verstehe ich, sie leiden massiv unter den Glyphosatklagen. Ich selbst bin übrigens auch betroffen, da ich erheblich in unsere Aktie investiert habe." Das Verhältnis zu seinem langjährigen Förderer und jetzigen Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Wenning habe unter den Ereignissen nicht gelitten, sagt Baumann. "Herr Wenning war und ist ein sehr wichtiger Gesprächspartner für den gesamten Vorstand und für mich persönlich." Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/flf
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March 24, 2019 08:00 ET (12:00 GMT)
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