Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AUTOMOBILINDUSTRIE - Das Kartellverfahren gegen VW, Daimler und BMW, das die EU-Kommission wegen des Verdachts von Absprachen über ihre Dieselmotoren im vergangenen September eröffnet hat, wird in den kommenden Wochen verschärft. Die formellen "Beschwerdepunkte" sind praktisch fertig, heißt es. Offenbar gibt es eine erdrückende Beweislast. (FAZ S. 17)
VERKEHRSWENDE - Die Verkehrswende vom Verbrennungsmotor zur Elektromobilität wird in den nächsten Jahren Milliarden erfordern. Bis 2030 könnten sich die Kosten bei Bund und Ländern auf mindestens 120 Milliarden Euro summieren. Das zeigt der Entwurf für den Abschlussbericht einer Expertenkommission der Bundesregierung. Die Kommission soll einen Plan dafür entwickeln, wie die Emissionen im Verkehrssektor binnen elf Jahren fast halbiert werden können. Die Experten haben Maßnahmen in sechs Feldern bewertet. Dazu gehören Investitionen in die Elektromobilität wie etwa der Aufbau von Ladestationen für Autos und Lastwagen (25 Milliarden Euro), ferner der Ausbau des Nahverkehrs (14,5 Milliarden) und neue Rad- und Fußwege (18 Milliarden). (Handelsblatt S. 4)
URHEBERRECHT - In der großen Koalition in Berlin eskaliert der Streit um die europäische Urheberrechtsreform. Zwei Tage vor der für Dienstag geplanten Abstimmung im EU-Parlament warf Manfred Weber (CSU), Spitzenkandidat der europäischen Volksparteien für die Europawahl, der SPD eine doppelzüngige Politik vor. "Es geht nicht, in Brüssel dafür zu sein und in Berlin dann dagegen zu reden. Diese Art der Europapolitik sollte der Vergangenheit angehören", sagte Weber. Zuvor hatte Katarina Barley, SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl, die Union aufgerufen, im Europaparlament die umstrittenen Filter für Internetplattformen zu verhindern. (SZ S. 5/FAZ S. 9 und 11)
FRANKREICH - Die Regierungen von Deutschland und Frankreich diskutieren Insidern zufolge auf Arbeitsebene über Wege, wie ein gemeinsamer Rechtsrahmen zur Regulierung der Finanzaktivitäten großer Technologiekonzerne geschaffen werden kann. In der Bundesregierung wird über das Thema unter dem Schlagwort "Digitale Kapitalmarktunion" gesprochen. Dabei soll es nicht darum gehen, Amazon, Google und Co. als Ganzes zu regulieren, sondern explizit nur deren Finanzmarkt-Geschäfte. Hintergrund der Überlegungen ist Regierungskreisen zufolge, dass Tech-Giganten wie Amazon mit Macht ins Bank- und Versicherungsgeschäft vordringen. (Handelsblatt S. 30)
STEUERSKANDAL - Bei der Aufarbeitung des größten deutschen Steuerskandals fehlt es offenbar an Personal. Recherchen zufolge kommen die Behörden in Nordrhein-Westfalen mit der strafrechtlichen Verfolgung sogenannter Cum-Ex-Fälle deshalb nur langsam voran. Insider befürchten, dass einige Fälle verjähren könnten. Die Landesministerien verweisen dagegen auf die Ermittlungserfolge. (SZ S. 17/Handelsblatt S. 11)
BREXIT - Angesichts der jüngsten schwachen Wirtschaftsdaten hat sich der finnische Notenbank-Präsident Olli Rehn besorgt über die Konjunktur in der Euro-Zone geäußert. "Tatsächlich hat sich das Wachstum deutlich abgeschwächt, und wir müssen uns Sorgen um die Konjunktur machen", sagte Rehn, der auch Mitglied im EZB-Rat ist. Vor allem die Unsicherheiten rund um den Brexit würden die Märkte offensichtlich unterschätzen, sagte Rehn. "Kurzfristig ist sicherlich der Brexit die größte Gefahr." Die EZB habe bereits mit der Bank of England Vorkehrungen getroffen, um sicherzustellen, dass es im Falle eines ungeordneten Brexit nicht zu Turbulenzen komme. (Welt S. 10)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/pi/jhe
(END) Dow Jones Newswires
March 25, 2019 01:21 ET (05:21 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.