Die von der Regierung bestellte Arbeitsgruppe für Klimaschutz im Verkehr ist zu ihrer vielleicht entscheidenden Sitzung zusammengekommen. Zum Auftakt am Montag zeigten sich Umweltschützer skeptisch. "Es ist völlig offen, ob wir heute zu einem abschließenden Ergebnis kommen, wahrscheinlich eher irgendwas dazwischen", sagte Ernst-Christoph Stolper vom BUND, der Mitglied in der Arbeitsgruppe ist. "Das ist ein dickes Brett, was wir bohren." Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sei die Stärkung öffentlicher Verkehrsmittel und Elektroautos sowie die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene entscheidend.
Am Freitag soll die Kommission "Nationale Plattform Zukunft der Mobilität" einen Zwischenbericht vorlegen, in den die Ergebnisse der Arbeitsgruppe einfließen sollen.
Burkhard Stork, Bundesgeschäftsführer beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (AFDC), sagte, der größte Knackpunkt sei, ob ernsthaft über ein anderes Verkehrssystem geredet werde - also Bus und Bahn, Fuß- und Radverkehr oder auch neue elektrische Roller statt auf Pkw mit anderen Antrieben: "Nicht nur das eine Auto mit dem anderen ersetzen. Das ist aber das, was viele hier gerne wollen." Aus seiner Sicht ist Ziel der Gruppe nicht, einen Konsens vorzuschlagen, sondern Möglichkeiten aufzuzeigen, aus denen die Politik wählt. Stork ist ebenfalls Mitglied in der Arbeitsgruppe.
Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan forderte ein Maßnahmenpaket, das ein Enddatum für Diesel und Benziner enthalte oder eine Elektroauto-Quote. "Wenn sie das nicht liefert, die Kommission, ist sie gescheitert." Die Industrie fahre nicht nur den Klimaschutz an die Wand, wenn sie nicht die Verkehrswende einleite, sondern auch ihre eigene Vorreiterschaft. "Krampfhaft an einer Technologie aus dem 20. Jahrhundert festzuhalten, wird auch in Deutschland keine Arbeitsplätze sichern."/ted/DP/mis
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