Eine der stärksten Aktien am deutschen Aktienmarkt war in den letzten Monaten das Papier des Hamburger Biotechunternehmens Evotec (WKN: 566480). Dies ist insofern etwas erstaunlich, da es sich ja um einen durchaus spekulativen Nebenwert aus der Biotechbranche handelt. Grundsätzlich ist diese Branche zwar sehr aussichtsreich, schon weil wir Menschen immer älter werden. Allerdings kann es in der Entwicklung von Medikamenten eben auch mal zu Fehlschlägen kommen, wie man zuletzt ja erst bei Biogen und deren Alzheimer-Medikament Aducanumab gesehen haben.
Wie also kommt es, dass sich ausgerechnet die Evotec-Aktie so stabil zeigen konnte? Nun, ich habe dafür zwei Gründe ausgemacht: Erstens verfügt das Unternehmen (mit Novo A/S und Oetker) über einige treue Großaktionäre. Zweitens hat der erst im Jahr 2009, also vor fast genau zehn Jahren, als neuer CEO zum Unternehmen gestoßene Dr. Werner Lanthaler vom Konkurrenten MorphoSys gelernt und ein einzigartiges Geschäftsmodell aufgebaut. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass Evotec von seinen Forschungserfolgen profitieren kann, die Risiken jedoch auslagert.
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Dr. Werner Lanthaler: Vom CFO bei Intercell zum CEO von EvotecBevor Dr. Werner Lanthaler am 6. März 2009 das Zepter bei Evotec in Hamburg übernahm, war er Finanzvorstand des österreichischen Biotechunternehmens Intercell (inzwischen mit der französischen Vivalis in Valneva aufgegangen). Seinerzeit erreichte Intercell eine gewisse Berühmtheit, weil kein Geringerer als Microsoft-Gründer Bill Gates dem Unternehmen einen Besuch abstattete, was manch einen Anleger sogar von einem entsprechenden Investments des damals noch reichsten Mensch der Welt in Intercell träumen ließ.
Doch Dr. Lanthaler sah seine Arbeit bei Intercell wohl nach dem gelungenen ...
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