BERLIN (Dow Jones)--Der wissenschaftliche Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts IMK, Gustav Horn, hat die Fusionsgespräche der Deutschen Bank und der Commerzbank negativ bewertet. "Ich selber sehe das sehr kritisch", sagte Horn auf einer Pressekonferenz in Berlin. "Deutsche Bank und Commerzbank sind in keinem guten Zustand", hob der Ökonom hervor. Fusionen seien ohnehin riskante Manöver, und problematisch seien auch drohende "massive Beschäftigungsverluste".
Der Chef des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) kritisierte zudem, dass hier trotz eines europäischen Finanzbinnenmarktes auf "nationale Champions" gesetzt werden solle statt dies gesamteuropäisch anzugehen. "Die nationale Perspektive macht sehr wenig Sinn", mahnte Horn. Der Volkswirt warnte zudem davor, der Finanzminister komme "unter massiven Druck, hier etwas zu tun", wenn ein fusioniertes Institut aus Deutscher Bank und Commerzbank in Schwierigkeiten geriete.
Vergangene Woche hatten bereits die so genannten "fünf Wirtschaftsweisen" massive Kritik an den Plänen für eine mögliche Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank geübt. Die Mitglieder des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung befürchten ebenfalls eine verstärkte Inanspruchnahme von Steuergeldern, sollte ein solcher "nationaler Bankenchampion" in die Krise geraten. Nach einer derartigen Fusion sei es "vollkommen klar, dass man eine solche Bank nie wird untergehen lassen", hatte SVR-Mitglied Isabel Schnabel gesagt.
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March 27, 2019 07:36 ET (11:36 GMT)
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