(neu: Voruntersuchungen ausgeweitet)
KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Die schwedische Behörde für Wirtschaftskriminalität weitet ihre Voruntersuchungen gegen die mutmaßlich in den Danske-Skandal verwickelte Swedbank aus. Zu dem Verdacht des unerlaubten Offenlegens von Insider-Informationen komme nun der des schweren Betrugs, teilten die Ermittler am Mittwochabend mit. Zuvor kam es im Auftrag von Chefankläger Thomas Langrot zu einer Razzia in der Zentrale des schwedischen Geldhauses. Der Aktienkurs der Bank rauschte in den Keller.
Die Swedbank bestätigte zunächst, dass die Behörde im Hauptsitz der Bank in Sundbyberg nordwestlich von Stockholm aktiv geworden sei. Es gebe derzeit keinen Verdacht gegen eine konkrete Person oder rechtliche Einheit, eine Straftat begangen zu haben. Man werde mit den Behörden zusammenarbeiten. Am Abend erklärte Swedbank-Chefin Birgitte Bonnesen: "Das ist ein sehr harter Tag für die Swedbank, unsere Angestellten und unsere Aktionäre gewesen." Sie werde alles in ihrer Macht stehende tun, um die Situation zu meistern.
Die Wirtschaftskriminalitätsbehörde erklärte, die weiteren Untersuchungen sollten zeigen, ob es zu einem Betrug gekommen sei und wer in diesem Fall dafür zur Verantwortung gezogen werden könne. Bei den Voruntersuchungen gehe es nicht darum, ob es im Baltikum zu Geldwäsche über Swedbank-Konten gekommen sei, sondern einzig darum, wie die Bankenführung mit Informationen über mutmaßliche Geldwäsche umgegangen sei.
Die Swedbank ist nach eigenen Angaben die größte Bank in Schweden und im Baltikum. Sie hatte erklärt, den Behörden im Baltikum in den Jahren 2017 und 2018 insgesamt 3774 verdächtige Transaktionen gemeldet zu haben. Mit einer bankeninternen Sondereinheit will sie künftig stärker gegen Wirtschaftskriminalität vorgehen./trs/DP/he
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