
BERLIN (Dow Jones)--Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat vor möglichen Konsequenzen für die Sicherheit des nordatlantischen Bündnisses gewarnt, wenn der chinesische Ausrüster Huawei beim Aufbau von neuen Mobilfunknetzen zum Zug kommt. "Einige Nato-Mitgliedstaaten, darunter die USA, sehen es mit großer Sorge, wenn Huawei die Netze von Nato-Mitgliedern aufbaut, und haben sich im Rahmen der Nato auch entsprechend geäußert. Wir nehmen diese Sorgen sehr ernst", sagte Stoltenberg dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel laut einer Vorabmeldung.
Deutschland hat trotz Drucks aus den USA kein spezielles Unternehmen grundsätzlich aus dem geplanten Ausbau des 5G-Netzes ausgeschlossen. Stattdessen will Deutschland strenge 5G-Sicherheitsbedingungen anwenden, die Datenabflüsse verhindern sollen. 5G gilt wegen seiner hohen Datenrate und der geringen Reaktionszeiten als Grundlage für Zukunftstechnologien wie autonomes Fahren und virtuelle Realität.
Zwar sei es Sache der Mitgliedstaaten zu entscheiden, an welche Firmen sie Aufträge für Investitionen vergeben und mit welchen Ländern sie Handel treiben, so Stoltenberg. "Wir weisen aber auch darauf hin, dass diese Entscheidungen Konsequenzen für unsere Sicherheit haben könnten", sagte Stoltenberg. Die Nato habe sich daher auf Standards verständigt, "um eine sichere Telekommunikations- und Energie-Infrastruktur zu gewährleisten", so Stoltenberg.
Stoltenberg betonte, dass China neue Herausforderungen für die Nato darstellt. "China ist eine wachsende Wirtschafts-, aber eben auch Militärmacht. Die Chinesen entwickeln Fähigkeiten, die sie weltweit einsetzen können, neue Waffensysteme, neue Raketen, sie sind nicht gebunden durch den INF-Vertrag", so der Nato-Generalsekretär mit Verweis auf den Abrüstungsvertrag zwischen den USA und Russland.
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March 29, 2019 04:40 ET (08:40 GMT)
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