Deutschlands Schuldenberg ist dank sprudelnder Steuereinnahmen und anhaltend niedriger Zinsen im vergangenen Jahr wieder ein Stück kleiner geworden. 2018 verringerten sich die Staatsschulden um 52 Milliarden Euro auf 2,063 Billionen Euro, wie die Bundesbank am Freitag in Frankfurt mitteilte.
Die Schuldenquote, also das Verhältnis der Schulden zur gesamten Wirtschaftsleistung, ging um 3,6 Prozentpunkte auf 60,9 Prozent zurück. Mit diesem Wert liegt Europas größte Volkswirtschaft weiterhin knapp über der in den europäischen Verträgen von Maastricht vereinbarten Schuldenobergrenze von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Deutschland ist jedoch seit Jahren auf dem Weg der Besserung: 2010 hatte der Wert noch 81,8 Prozent betragen. Die Ergebnisse ab dem Jahr 2010 wurden neu berechnet.
Im vergangenen Jahr nahmen Bund, Länder, Gemeinden und Sozialkassen allesamt unter dem Strich mehr Geld ein als sie ausgaben. Dies wurde zum Schuldenabbau genutzt, vor allem auf Ebene des Bundes. Die Sozialversicherungen verwendeten ihre Überschüsse, um Rücklagen aufzustocken. Der Schuldenberg verkleinerte sich auch, weil die nach der Finanzkrise 2007/2008 eingerichteten "Bad Banks" beim Verkauf von Finanzanlagen weiter vorankamen./ben/DP/mis
AXC0158 2019-03-29/11:40