In China hat sich die Stimmung in den Industriebetrieben trotz des nach wie vor ungelösten Handelsstreits mit den USA deutlich aufgehellt. Der vom Wirtschaftsmagazin Caixin erhobene Index, der die Stimmungslage in kleineren und mittleren Unternehmen abbildet, stieg laut Angaben vom Montag um 0,9 Punkte auf 50,8 Punkte und damit deutlich stärker als gedacht. Experten hatten im Schnitt nur einen minimalen Anstieg auf 50,0 Punkte erwartet.
Damit liegt der Caixin-Index für den Industriesektor erstmals seit November wieder über der sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten. Werte oberhalb der Marke deuten auf Wachstum in Industriefirmen der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hin.
Bereits am Sonntag hatte die Regierung bekanntgegeben, dass sich die Stimmung in den großen und staatlichen Unternehmen ebenfalls verbessert hat. Der vom Staat ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie stieg im März stärker als erwartet auf 50,5 (Februar: 49,2) Punkte. Das ist der stärkste Zuwachs seit 2012.
Die jüngsten Maßnahmen der Regierung in Peking zur Stimulierung der Wirtschaft hätten die Aktivitäten im verarbeitenden Gewerbe gestützt, kommentierte Experte Hak Bin Chua vom Analysehaus Maybank Kim Eng Research in Singapur. Die Regierung in Peking hatte auf dem Volkskongress Mitte März weitere Steuersenkungen und weniger Abgaben angekündigt. Mit den Maßnahmen soll die Konjunktur stärker angekurbelt und die jüngste Flaute beendet werden.
Außerdem verwies Experte Chua auch auf die aktuellen Verhandlungen hochrangiger Delegationen Chinas und der USA zur Beilegung des Handelskonflikts der beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Es gebe auch Hinweise, dass die Hoffnung auf ein Handelsabkommen für mehr Optimismus in den chinesischen Industriefirmen gesorgt habe.
Die unerwartet guten Stimmungsdaten aus China sorgten zum Wochenauftakt für Kauflaune an den Aktienmärkten. Am frühen Morgen konnten die asiatischen Börsen deutlich zulegen. Auch an den europäischen Börsen ging es aufwärts, während die Kurse der Festverzinslichen an den Anleihemärkten unter Druck gerieten. Auch die Ölpreise konnten am Morgen weiter zulegen./jkr/elm/fba
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