BERLIN (Dow Jones)--Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) hat Pläne von Facebook-Chef Mark Zuckerberg kritisiert, die Messengerdienste von Facebook, WhatsApp und Instagram zusammenzuführen. "Das ist eine Abkehr von ursprünglichen Ankündigungen des Unternehmens", sagte die Ministerin nach einem Treffen mit Zuckerberg in Berlin. "Monopole zerstören das Netz. Nutzer von kleinen und sichereren Messengern dürfen nicht gezwungen werden, die Dienste von Facebook zu nutzen. Bei der Zusammenführung dieser Dienste bestehen ganz erhebliche kartellrechtliche und datenschutzrechtliche Fragen."
Überrascht zeigte sie sich von Zuckerbergs Bereitschaft für eine stärkere Regulierung des Internets. Denn er spreche seit einem Jahr viel über die Verantwortung von Facebook für Gesellschaft, Demokratie und die Privatsphäre von mehr als 2 Milliarden Menschen. Doch zu spüren sei davon wenig. Dennoch lohne es sich, einige der Ansätze von Mark Zuckerberg zu diskutieren. "Mehr verschlüsselte private Kommunikation ist gut. Es ist ein menschliches Grundbedürfnis, dass Privates privat bleibt", so Barley. "In autoritären Systemen kann es Leben retten, wenn Menschen frei und unbeobachtet politisch diskutieren können."
In den vergangenen Tagen hatte Zuckerberg internationale Datenschutz-Regeln gefordert, die der umstrittenen europäischen Datenschutz-Grundverordnung ähneln sollten. Mehr Anstrengungen gegen die Verbreitung von Terrorpropaganda und Hassbotschaften seien nach seiner Ansicht nötig.
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April 01, 2019 11:57 ET (15:57 GMT)
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