Deutsche Staatsanleihen sind zu Wochenbeginn
deutlich unter Druck geraten. Am Markt wurde die gute Börsenstimmung
als Grund genannt. Der richtungweisende Euro-Bund-Future
Stimmungsdaten aus China ließen die Risikobereitschaft der Anleger steigen. Sichere Anlagen wie Bundesanleihen waren deshalb weniger stark gefragt. Am Wochenende war der von der Regierung ermittelte Einkaufsmanagerindex CFLP für die Industrie und die Dienstleister gestiegen. Am Montag folgte die vom Wirtschaftsmagazins Caixin erhobene Kennzahl für die Industrie. Auch diese hatte sich aufgehellt.
Auch in den USA, dem größten Anleihemarkt der Welt, machte sich der Stimmungsumschwung bemerkbar. Erstmals seit gut einer Woche rentierten kurzlaufende Geldmarktpapiere wieder niedriger als zehnjährige Staatsanleihen. Der umgekehrte Fall hatte in den vergangenen Tagen die Sorge ausgelöst, die weltgrößte Volkswirtschaft könnte in absehbarer Zeit in eine Rezession fallen. In den vergangenen 50 Jahren war der Zinsabstand von kurz- zu langlaufenden Staatspapieren ein guter mittelfristiger Rezessionsindikator gewesen.
Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone konnten die gute Stimmung an den Märkten kaum trüben. Die vom Marktforschungsinstitut Markit erhobenen Einkaufsmanagerindizes für die Industrie waren noch schwächer ausgefallen als bislang bekannt. Auch Inflationszahlen aus dem Währungsraum lagen unter den Erwartungen.
Amerikanische Konjunkturdaten heizten die Stimmung an den Börsen zusätzlich an. Der ISM-Indikator für die Industrie war deutlich gestiegen. Er weist einen hohen Gleichlauf mit der tatsächlichen Wirtschaftsentwicklung auf. Rezessionssorgen wurden durch den Anstieg ebenfalls gedämpft./bgf/he
ISIN DE0009652644
AXC0273 2019-04-01/18:35