BERLIN (Dow Jones)--Die Armutsquote ist in den deutschen Großstädten deutlich höher als in Deutschland insgesamt. Das geht aus einer Studie der Bertelsmann-Stiftung hervor. Demnach betrug der Anteil der Sozialleistungsempfänger an der Bevölkerung 2016 deutschlandweit 10,1 Prozent - in den Großstädten über 100.000 Einwohner lag er dagegen bei 14,0 Prozent.
Die Armutsquote hat sich aber laut dem "Monitor Nachhaltige Kommune" in den einzelnen Großstädten im Zehn-Jahres-Vergleich unterschiedlich entwickelt: In 37 Kommunen ist sie gestiegen, in 27 gesunken und in 16 gleich geblieben. Unter den Großstädten, in denen die Armut zugenommen hat, befinden sich alle 13 Ruhrgebietskommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern; demgegenüber zählen alle zehn ostdeutschen Großstädte zu den Kommunen mit einer geringeren Armutsquote als noch vor zehn Jahren.
Der Anstieg der Armut im Ruhrgebiet kann laut der Studie "vor allem auf den noch nicht vollständig bewältigten Strukturwandel zurückgeführt werden". Die Bevölkerung der deutschen Großstädte nehme Armut vor Ort größtenteils als steigend wahr, erklärte die Stiftung zudem.
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April 02, 2019 04:24 ET (08:24 GMT)
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