GESAMT-ROUNDUP/IWF: Die Weltwirtschaft kommt an einen heiklen Punkt
WASHINGTON/GENF - Vor zwei Jahren noch verzeichneten 75 Prozent der Weltwirtschaft steigende Wachstumsraten - im Jahr 2019 dagegen schrumpft das Wachstum in 70 Prozent der globalen Wirtschaft. Das Bild, das die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, da zeichnet, hat eine klare Aussage: Die globale Konjunktur ist an einem "heiklen Punkt" angekommen. "Das muss mit Sorgfalt gehandhabt werden", rief die IWF-Chefin am Dienstag bei einer Rede in Washington Politikern und Notenbankern in aller Welt zu. Das konjunkturelle Wetter in aller Welt sei "unbeständig" - auch wegen politischer Einflüsse, etwa durch den Brexit.
USA: Aufträge für langlebige Güter fallen deutlich
WASHINGTON - In den USA sind die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter im Februar deutlich gefallen. Der Auftragseingang fiel um 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das US-Handelsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Mittel einen etwas stärkeren Rückgang um 1,8 Prozent erwartet. Im Januar waren die Auftragseingänge korrigiert 0,1 (zunächst 0,3) Prozent gestiegen.
Britische Abgeordnete wollen Brexit ohne Deal per Gesetz verhindern
LONDON - Eine überparteiliche Gruppe von Angeordneten im britischen Unterhaus will einen EU-Austritt Großbritanniens ohne Abkommen per Gesetz verhindern. Das kündigte die Labour-Abgeordnete und Langzeit-Gegenspielerin von Premierministerin Theresa May, Yvette Cooper, am Dienstag an.
Benelux-Länder appellieren an London: Harten Brexit vermeiden
LUXEMBURG - Angesichts der politischen Blockade in London haben die Benelux-Länder vor einem chaotischen Brexit ohne Ausstiegsabkommen mit der EU gewarnt. Alle Möglichkeiten, auch ein "No-Deal-Brexit" müssten in den Blick genommen werden, sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstag in Luxemburg. "Ich hoffe, dass wir einen harten Brexit vermeiden können."
ROUNDUP: Brexit-Gefahr wächst - aber EU hält Lösung immer noch für möglich
LONDON/BRÜSSEL - Im Wettlauf gegen die Zeit versucht Großbritannien, einen ungeregelten Brexit in zehn Tagen abzuwenden. Nach weiteren ergebnislosen Voten im Unterhaus rief Premierministerin Theresa May ihr Kabinett am Dienstag zu einer Krisensitzung zusammen. Die Gefahr eines Brexits ohne Vertrag wachse von Tag zu Tag, warnte EU-Unterhändler Michel Barnier in Brüssel. Doch gebe es immer noch Auswege, wenn das Unterhaus den Austrittsvertrag billige.
Französischer Wirtschafts- und Finanzminister: Brexit ohne Deal wahrscheinlicher
PARIS - Angesichts der Blockade im britischen Parlament hält der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire einen britischen EU-Austritt ohne Deal für wahrscheinlicher. "Die jüngsten Ereignisse, vor allem die gestrige Abstimmung im britischen Parlament, nähern uns in gefährlicher Weise einem Brexit ohne Abkommen an", sagte Le Maire am Dienstag in Paris. Der Brexit zeige generell, dass das Unwahrscheinliche möglich sei.
Barnier: No-Deal-Brexit immer noch abzuwenden
BRÜSSEL - Trotz der Brexit-Blockade in London hält EU-Unterhändler Michel Barnier einen harten Bruch nächste Woche noch für vermeidbar. "Ein No-Deal-Szenario ist wahrscheinlicher geworden, aber wir können es noch verhindern", sagte Barnier am Dienstag in Brüssel.
Eurozone: Anstieg der Erzeugerpreise schwächer als erwartet
LUXEMBURG - In der Eurozone sind die Erzeugerpreise im Februar schwächer als erwartet gestiegen. Sie seien im Jahresvergleich um 3,0 Prozent geklettert, teilte das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mit. Volkswirte hatten mit einer Rate von 3,1 Prozent gerechnet. Im Januar hatte der Anstieg revidiert 2,9 Prozent (zuvor 3,0 Prozent) betragen.
Rechnungsprüfer mahnen schnelle Annahme des EU-Haushaltplans an
BRÜSSEL - EU-Staaten müssen nach Einschätzung der europäischen Rechnungsprüfer ab 2021 länger auf Fördergelder warten, wenn sie nicht möglichst rasch den Haushaltsplan für die Jahre 2021 bis 2027 annehmen. Je später die Verhandlungen zum sogenannten Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) abgeschlossen würden, umso mehr Probleme könne es bei Auszahlungen geben, teilte der Rechnungshof am Dienstag mit.
Venezuelas Oppositionschef Guaidó soll die Immunität entzogen werden
CARACAS - Im andauernden Machtkampf zwischen Regierung und Opposition in Venezuela soll dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó die Immunität entzogen werden. Der Oberste Gerichtshof forderte die regierungstreue Verfassungsgebende Versammlung am Montag dazu auf, die Immunität des jungen Abgeordneten aufzuheben. Gegen Guaidó laufen bereits zwei Ermittlungsverfahren. Zuletzt war ihm zudem die Ausübung politischer Ämter für 15 Jahre untersagt worden.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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AXC0250 2019-04-02/17:08