Von Olaf Ridder
FRANKFURT (Dow Jones)--Thyssenkrupp muss sich bei einem Scheitern des geplanten Stahl-Joint-Ventures mit Tata auf Ärger mit seinen eigenen Stahlkochern einstellen. Sollte das Vorhaben an der Wettbewerbsaufsicht in Brüssel scheitern, "verlangen wir den gleichen Schutz für unsere Beschäftigten und unsere Anlagen wie beim Tarifvertrag Zukunft", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Thyssenkrupp Steel Europe, Tekin Nasikkol, bei einer Versammlung mit 3.500 Stahlarbeitern in Duisburg.
Ihre Zustimmung zu der Stahlfusion hatten sich die Stahlarbeiter vor über einem Jahr mit Beschäftigungsgarantien bis Ende 2026 erkauft. Um Wettbewerbsbedenken der EU bei Auto- und Verpackungsstahl zu entkräften, haben die beiden Joint-Venture-Partner Brüssel zu Wochenbeginn angeboten, insgesamt vier Anlagen zu verkaufen und mit den Käufern langfristige Verträge zur Vormaterialversorgung zu schließen.
Es ist allerdings unklar, ob das Angebot die Bedenken der Kommission ausräumen kann. Ein Insider machte am Dienstag klar, das es darüber hinaus nur wenig Spielraum für Zugeständnisse gibt. Der Tarifvertrag Zukunft für die Stahlkocher von Thyssenkrupp tritt aber nur in Kraft, wenn die Fusion gelingt.
Nasikkol kritisierte, dass neun Monate nach Unterzeichnung des Joint-Venture-Vertrags noch immer unklar ist, ob die Stahlfusion umgesetzt wird. Die Verunsicherung der Belegschaft sei deshalb "groß und spürbar".
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April 03, 2019 07:59 ET (11:59 GMT)
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