Knapp einen Monat nach dem Absturz einer
Boeing
Der vorläufige Untersuchungsbericht wird sich auf die Daten der Flugschreiber stützen. Diese waren kurz nach dem Absturz der Ethiopian-Airlines-Maschine von Experten in Frankreich ausgelesen worden. Die sogenannten Blackboxes, die sich zur Unfalldiagnose an Bord aller größeren Verkehrsflugzeuge befinden, zeichnen alle Flugdaten sowie alle Stimmen und Geräusche im Cockpit auf.
Die äthiopische Regierung hat zuvor bereits erklärt, dass der Absturz "klare Ähnlichkeiten" mit dem Crash einer baugleichen Maschine in Indonesien im Oktober aufweise. Unfallermittler gingen bei jenem Absturz davon aus, dass eine eigens für die neue Flugzeugreihe 737 Max entwickelte Steuerungssoftware MCAS ein wichtiger Auslöser des Unglücks gewesen sein könnte. Experten warten daher gespannt darauf, ob die erste Untersuchung des Absturzes in Äthiopien ebenfalls auf Probleme mit der Software schließen lässt.
Die Software MCAS war nach dem Absturz der Lion-Air-Maschine in Indonesien in den Fokus geraten. Damals kamen 189 Menschen ums Leben. Den Unfallermittlern zufolge drückte der Bordcomputer die Nase der Boeing automatisch immer wieder nach unten, während die Crew versuchte, den Jet nach oben zu steuern.
Boeing war infolge des zweiten Absturzes einer noch relativ neuen Boeing Max unter großen Druck geraten. Inzwischen hat der US-Hersteller ein weitgehendes Update für die Steuerungssoftware MCAS angekündigt, um das System sicherer zu machen. Dieses muss allerdings noch von den Luftfahrtbehörden genehmigt werden.
Bis zur genauen Klärung der Unglücksursachen wurden nach dem Absturz in Äthiopien weltweit Startverbote für die Serie angeordnet. Die rund 370 bislang ausgelieferten Maschinen des neuen Flugzeugtyps stehen seither am Boden./eme/DP/he
ISIN US0970231058
AXC0314 2019-04-03/20:00