Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BOSCH - Bosch-Ingenieure haben die Manipulation von Dieselmotoren, bereits einen Monat bevor der VW-Betrug öffentlich wurde, im konzernweiten Intranet mit einem Bereichsvorstand diskutiert. Die von Bosch vertriebene Abgasreinigung sei ein "ganz bewusster Etikettenschwindel, um es mal diplomatisch auszudrücken", schrieb der Ingenieur Karsten vom Bruch dort nach Informationen der Wochenzeitung Die Zeit. Außerdem beklagte der Mann, dass "außerhalb der Testzyklen zum Beispiel die AdBlue-Dosierung gedrosselt wurde, weil man dort zu viel davon gebraucht hätte". (Die Zeit)
BAYER - Der DAX-Konzern Bayer ist Opfer einer digitalen Spionageaktion geworden. Die Hackergruppe mit dem Namen "Winnti" hatte nach exklusiven Informationen von BR und NDR mehr als ein Jahr lang Zugriff auf das Netzwerk der Bayer AG. Bayer bestätigte den Vorfall auf Anfrage. Man habe "Anfang 2018 Anzeichen von Winnti-Infektionen detektiert und umfangreiche Analysen gestartet", heißt es in einer schriftlichen Antwort des Konzerns. Es lasse sich nicht rekonstruieren, seit wann die Hacker im Bayer-Netzwerk aktiv waren. Die Hacker hatten Schadsoftware eingesetzt, mit der sie sensible Informationen ausspähen können. Bayer nennt den Vorfall einen "signifikanten Angriffsversuch auf das Unternehmen" - auch wenn es derzeit keine Belege gäbe, dass tatsächlich Daten abgeflossen seien. Bis Ende März hatten die Hacker laut Angaben des Unternehmens Zugriff auf das Netzwerk. Der Konzern stellte Anzeige, die bei der Staatsanwaltschaft Köln angesiedelte Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) will sich aus "ermittlungstaktischen Gründen" derzeit nicht äußern. (BR, NDR)
UBS - Die Schweizer Großbank UBS prüft Optionen laut einem Agenturbericht Optionen für ihr Asset-Management-Geschäft. Dazu zähle ein Teilverkauf oder eine Fusion des Geschäfts, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Die Bank habe auch eine Übernahme der Deutsche-Bank-Tochter DWS erwogen, um diese mit dem eigenen Geschäft zu fusionieren und dann auszugliedern. Ob die Erwägungen in einer Transaktion münden, sei aber nicht sicher. Die UBS wollte sich dazu nicht äußern. (Bloomberg)
TOYOTA - Der japanische Autobauer vollzieht eine strategische Wende. Toyota will die meisten der neuesten Patente, die sich auf Motoren, Kontrollsysteme und Brennstoffzellen beziehen, kostenfrei für Rivalen zugänglich machen. Außerdem bietet Toyota anderen Herstellern gegen eine Gebühr Hilfe bei der Entwicklung und dem Verkauf elektrifizierter Antriebe an. (Handelsblatt S. 14/FAZ S. 23)
FORD - Die Europa-Tochter von Ford verspricht eine umfassende Elektrifizierung der Modellpalette. Doch rein batteriegetriebene Fahrzeuge fehlen. (Handelsblatt S. 22/FAZ S. 23)
TENGELMANN - Ein Jahr nach dem Verschwinden von Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub treibt sein Bruder Christian den radikalen Umbau des Handelskonzerns voran. In einer Hauszeitschrift, aus der die Westdeutsche Allgemeine Zeitung zitiert, kündigt er an, dass die rund 250 verbliebenen Mitarbeiter der Holding in Mülheim bis zum 16. Oktober 2019 nicht mit betriebsbedingten Kündigungen zu rechnen hätten. Mit dem Betriebsrat will er einen Sozialplan aushandeln, der die Folgen des Personalabbaus "abmildern" und Abfindungshöhen regeln soll. Die Suche nach einer Immobilie für die neue Firmenzentrale blieb bislang erfolglos. Haub hatte im Januar angekündigt, den zu groß gewordenen Komplex in Mülheim aufzugeben und in der Ruhrstadt nach einer Alternative zu suchen. (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
SCHALTBAU - Schaltbau kommt mit der Sanierung voran. Im vergangenen Jahr machte der Münchner Verkehrstechnikkonzern nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden Albrecht Köhler erhebliche Fortschritte auf dem Weg aus der Krise: "80 Prozent der Restrukturierung sind abgeschlossen", sagt er im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Ohne verkaufte und zum Verkauf gestellte Konzernteile stieg der Umsatz um 12 Prozent auf 478 Millionen Euro. Die operative Marge betrug auf dieser Basis 3,3 Prozent. Insgesamt blieb das Unternehmen aber klar in der Verlustzone. In diesem Jahr will Schaltbau wie geplant die Neuordnung abschließen. (Börsen-Zeitung S. 9)
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April 04, 2019 00:18 ET (04:18 GMT)
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