Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Institute senken Wachstumsprognose um mehr als die Hälfte
Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute sehen das deutsche Wachstum deutlich pessimistischer als noch im Herbst 2018. In ihrem Frühjahrsgutachten nahmen die Ökonomen, wie vor ihnen schon die sogenannten "fünf Weisen" und andere Forscher, eine deutliche Abwärtsrevision ihrer Prognose für die Konjunktur in Deutschland vor, die sie mehr als halbierten. Die Institute erwarten nun für 2019 einen Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,8 Prozent. Im September 2018 hatten sie noch 1,9 Prozent Wachstum vorhergesagt.
Institute erwarten EZB-Zinserhöhung um 25 Basispunkte für Ende 2020
Vor dem Hintergrund einer wieder anziehenden Inflationsdynamik erwarten die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen voraussichtlich um 25 Basispunkte gegen Ende des Jahres 2020 anheben wird. "Bereits im dritten Quartal 2020 dürfte die EZB das Zinsband wieder symmetrisch gestalten", erklärten die Institute in ihrer Gemeinschaftsprognose, die sie in Berlin vorstellten.
Schwache Bestellungen trüben deutschen Wachstumsausblick
Die Hoffnungen auf eine Erholung der deutschen Industrie haben sich auch im Februar nicht erfüllt. Nach dem zweiten kräftigen und unerwarteten Auftragsrückgang in Folge scheinen deutliche Produktionsanstiege nicht in Sicht. Volkswirte sehen ihre ohnehin schon zurückhaltenden Wachstumsprognosen in Gefahr. Ihre Hoffnungen ruhen nach wie vor darauf, dass Chinas wirtschaftspolitische Maßnahmen bald Wirkung zeigen, der Handelsstreit mit den USA nicht eskaliert und ein ungeordneter EU-Austritt Großbritanniens doch noch vermieden werden kann.
Berenberg: Abwärtsrisiken für deutsche BIP-Prognosen
Die Berenberg Bank sieht nach der Veröffentlichung überraschend schwacher deutscher Auftragseingangsdaten für Februar Abwärtsrisiken für ihre Wachstumsprognosen. "Die Risiken für unsere Prognosen von je 0,2 Prozent Wachstum im ersten und zweiten Quartal sind klar nach unten gerichtet", schreibt Volkswirt Florian Hense in einem Kommentar.
Pictet: Deutschland sehr abhängig von Welthandel und China
Der anhaltende und deutliche Rückgang der Auftragseingänge illustriert nach Einschätzung von Pictet die starke Abhängigkeit Deutschlands von der Außennachfrage. "Deutschland ist sehr abhängig vom Welthandel und von China, und die harten Daten spiegeln noch nicht die jüngste Besserung der chinesischen Einkaufsmanagerdaten", schreibt Chefvolkswirt Frederik Ducrozet im Kurznachrichtendienst Twitter.
Scholz will schärfer gegen illegale Beschäftigung und Sozialbetrug vorgehen
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat im Bundestag auf eine Verschärfung der Bestimmungen gegen illegale Beschäftigung und den Missbrauch von Sozialleistungen gedrungen. Ein von Scholz dazu vorgelegter Gesetzentwurf, über den das Parlament in erster Lesung beriet, sieht unter anderem mehr Ermittlungs- und Kontrollrechte der beim Zoll angesiedelten Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FSK) vor, dessen Personal deutlich aufgestockt werden soll.
EU-Parlament stimmt Visumsfreiheit für Briten nach Brexit zu
Britische Staatsangehörige sollen auch bei einem harten Brexit anschließend für kurze Aufenthalte in der EU kein Visum benötigen. Das EU-Parlament bestätigte am Donnerstag in Brüssel eine entsprechende Einigung des Innen- und Justizausschusses vom Mittwoch. Vorausgesetzt, dass Großbritannien ähnliche Regeln für EU-Bürger beschließt, könnten sich britische Staatsbürger demnach bis zu 90 Tage lang ohne Visum in der EU aufhalten.
Frankreich will "Goldene Handschläge" begrenzen
Die französische Regierung plant, sogenannte "Goldene Handschläge" zu begrenzen. Hierunter versteht man großzügige Geldzahlungen bei vorzeitiger Vertragsauflösung an Führungskräften. Die französische Regierung werde "Goldene Handschläge" begrenzen, sagte Finanzminister Bruno Le Maire, vor dem Hintergrund des im Wochenverlauf bekannt gewordenen Multimillionen-Euro schweren Abfindungspakets für den Chef von Airbus.
DJG/DJN/AFP/apo
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April 04, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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