Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AUTOBAUER - Die jahrelangen Kartellermittlungen der EU-Kommission gegen die drei großen deutschen Autokonzerne nähern sich dem Ende. Aus informierten Kreisen heißt es, die Brüsseler Behörde verschicke an diesem Freitag eine Beschwerdemitteilung an BMW, Daimler und Volkswagen. In dem Schreiben will die Behörde die Vorwürfe illegaler Absprachen bei Abgasreinigungssystemen detailliert belegen. Der Schritt der EU ist in der Regel die Vorstufe für das Verhängen von Bußgeldern. (Handelsblatt S. 15)
OECD - Die Industrieländerorganisation OECD appelliert an die Bundesregierung, die gute Finanzlage für mehr staatliche Investitionen zu nutzen - etwa in die digitale Infrastruktur. "Deutschland kann und sollte fiskalpolitisch mehr tun", sagt OECD-Chefvolkswirtin Laurence Boone im Interview der Börsen-Zeitung. Deutschland habe einen Bedarf an öffentlichen Investitionen, und mehr staatliche Investitionen würden auch dazu beitragen, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Zugleich könne Deutschland so für mehr Wachstum in Europa sorgen. Mit ihren Aussagen heizt Boone die Debatte über höhere Staatsausgaben in Deutschland an. Die starke Abkühlung der Wirtschaft hat Forderungen befeuert, Berlin solle spendabler sein und nicht auf einem ausgeglichenen Haushalt ("schwarze Null") beharren. (Börsen-Zeitung S. 7)
BANKEN - Für den Chairman der französischen Großbank Societe Generale (SocGen), Lorenzo Bini Smaghi, sind nationale Zusammenschlüsse in der Bankenbranche das Gebot der Stunde. Im Gespräch mit der Börsen-Zeitung sagt das frühere Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB): "Priorität hat die nationale Konsolidierung." Nationale Fusionen böten die Chance, durch die Vereinheitlichung der IT, die Bildung größerer Geschäftseinheiten, Filialschließungen und Personalabbau Synergien zu erreichen. In Deutschland und Italien gebe es noch zu viele Banken. Zu den Gesprächen über eine Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank will er sich nicht äußern. Bini Smaghi zufolge sind die "Bedingungen für transnationale Fusionen wegen politischer, ökonomischer und regulatorischer Hürden noch nicht gegeben." Es sei jedoch wichtig, große europäische Banken zu schaffen. Berichte, denen zufolge Unicredit mit einer Übernahme der Commerzbank liebäugelt, heizten am Donnerstag Spekulationen über Fusionen an. (Börsen-Zeitung S. 3)
IFO - Was die langfristigen Perspektiven der deutschen Wirtschaft angeht, ist Clemens Fuest, Chef des Münchener Ifo-Instituts durchaus skeptisch. Deutschland habe unglaublich starke Jahre erlebt, diese Zeiten seien vorbei. "Jetzt erlebt Deutschland einen Strukturwandel" - vor allem die Autoindustrie. Nicht nur die Automanager, auch die Politik trage Schuld an der schwierigen Lage dieser Schlüsselindustrie, sagt der Wirtschaftswissenschaftler. (Handelsblatt S. 6)
KLIMAWANDEL - Die Erde steuert mit Macht auf einen historischen Hitzerekord zu. Diese Befürchtung von Klimaschützern wird gestützt durch eine neue Studie des Potsdamer-Instituts für Klimafolgenforschung. Demnach hat die Erdtemperatur seit drei Millionen Jahren nie um mehr als zwei Grad über dem Niveau der vorindustriellen Zeit gelegen. Aktuell liegt sie laut Forschern schon um gut ein Grad Celsius darüber. Binnen 50 Jahren könnte bei einem ungebremsten Ausstoß von Treibhausgasen die Atmosphäre jedoch um mehr als zwei Grad aufgeheizt werden. (FAZ S. 15)
KLIMAWANDEL - Viele gelistete Unternehmen sind nicht kompatibel mit dem 2-Grad-Klimaziel von Paris. Dies zeigen Modellrechnungen. Für die Börsen-Zeitung hat das Frankfurter Start-up Right Based on Science errechnet, dass die im Euro Stoxx 50 Low Carbon Index enthaltenen Unternehmen bis 2050 einen Beitrag zur Erwärmung der Erdatmosphäre um rund 3,85 Grad leisten würden. Gegenüber dem Stand von 2016 müssten die Index-Unternehmen den Treibhausgas-Ausstoß um 48 Prozent senken, um mit dem Klimaziel kompatibel zu sein. Es spreche viel dafür, dass das 2-Grad-Ziel im Anlageprozess in Europa durch den Gesetzgeber Einzug halten werde, sagt Claus Hecher von BNP Paribas Asset Management. (Börsen-Zeitung S. 17)
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April 05, 2019 00:16 ET (04:16 GMT)
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