BERLIN (Dow Jones)--Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat Befürchtungen eines breit angelegten Aufkaufs deutscher Unternehmen durch chinesische Investoren zurückgewiesen. Die Angst der deutschen Öffentlichkeit vor Investoren aus China sei übertrieben und anhand der vorliegenden Zahlen nicht begründbar, betonte IfW-Präsident Gabriel Felbermayr laut einer Mitteilung. "Leider wird die Diskussion um die Rolle Chinas als Investor ziemlich evidenzbefreit geführt", sagte er anlässlich der Veröffentlichung einer Studie, die Chinas Auslandsinvestitionen genauer analysiert.
Chinas Investitionen stiegen demnach in den letzten Jahren weltweit stark an, dürften ihren Höhepunkt aber bereits überschritten haben, weil das Land keine Leistungsbilanzüberschüsse mehr erzielt. Deutschland scheine für chinesische Investoren besonders attraktiv, der Boom der vergangenen Jahre gehe aber auf einzelne große Transaktionen zurück. "Deutschland hat 2018 deutlich mehr im Ausland investiert als China", so das IfW. "Die Sorge vor einem systematischen und flächendeckenden Aufkauf deutscher Unternehmen ist daher übertrieben."
Die Autoren untersuchten nach Angaben des Instituts darin im Zeitraum von 2005 bis 2018 rund 1.500 Transaktionen über chinesische Direktinvestitionen im Ausland sowie etwa 1.600 Baukontrakte jeweils mit einem Volumen über 100 Millionen US-Dollar.
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April 05, 2019 09:05 ET (13:05 GMT)
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