Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Einschätzungen von Analysten und Investoren zur deutschen Konjunktur haben sich im April wieder eingetrübt, nachdem es im März einen kleinen Anstieg gegeben hatte. Der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindex sank auf 2,1 (März: 4,0) Punkte. Das ist der niedrigste Stand seit August 2012. "Deutschland gehört zurzeit zu den Regionen mit der schwächsten Konjunkturdynamik", erklärte Sentix.
Besorgniserregend ist nach Ansicht von Sentix der weitere Einbruch der Lagewerte von 20,0 auf 10,5 Punkte, den tiefsten Stand seit April 2010. Im Januar 2018 lag der Wert noch bei 72,25.
"Immerhin sehen die Anleger aber auch hierzulande die Chance, dass eine Rückkehr der Weltwirtschaft in den Aufschwung auch Hoffnung für Deutschland macht", hieß es von Sentix. Die Erwartungen steigen zum dritten Mal in Folge, sind aber mit minus 6 Punkten noch negativ.
"Es wäre positiv, wenn sich Deutschland nicht auf China und die USA alleine verlassen würde, sondern sich um eigene Beiträge zu einer konjunkturellen Stabilisierung bemühen würde", erklärte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner.
Die konjunkturelle Lage in der Eurozone bleibt unterdessen fragil. Der Sentix-Konjunkturindex stieg im April auf minus 0,3 (März: minus 2,2) Punkte. Der Index für die Lage in der Eurozone fällt auf nur noch 3,8 (März: 6,3) Punkte. Dies ist der achte Rückgang in Folge.
Auf der anderen Seite steigen die Erwartungswerte um 6 Punkte auf minus 4,3 Zähler und damit zum dritten Mal in Folge. "Die Konjunktur verliert damit noch an Kraft, das Momentum nimmt aber ab. Es scheint, als könne die Eurozone einen tieferen Abschwung gerade so verhindern", erklärte Sentix.
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April 08, 2019 04:30 ET (08:30 GMT)
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