Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Sentix: Konjunkturindex für Deutschland bleibt angeschlagen
Die Einschätzungen von Analysten und Investoren zur deutschen Konjunktur haben sich im April wieder eingetrübt, nachdem es im März einen kleinen Anstieg gegeben hatte. Der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindex sank auf 2,1 (März: 4,0) Punkte. Das ist der niedrigste Stand seit August 2012. "Deutschland gehört zurzeit zu den Regionen mit der schwächsten Konjunkturdynamik", erklärte Sentix.
OECD-Frühindikator weist auf nachlassendes Wachstum
Der Frühindikator der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) deutet weiter auf ein nachlassendes Wachstum in den meisten großen Mitgliedsstaaten. Solche Zeichen gebe es für die USA, Japan, Kanada, Großbritannien und die Eurozone als Ganzes, einschließlich Deutschland und Italien, erklärte die OECD, eine von 35 Industriestaaten betriebene Denkfabrik. Im Februar sinkt der Frühindikator für den gesamten OECD-Raum um 0,1 auf 99,1 Punkte.
Deka: Deutsches BIP steigt im ersten Quartal um 0,3 Prozent
Die Dekabank rechnet nach den nun vorliegenden Konjunkturdaten für Februar damit, dass sich das deutsche Wirtschaftswachstum im ersten Quartal deutlich verstärkt hat. "Nimmt man alle relevanten Indikatoren für Januar und Februar und unterstellt für diese im März eine Stagnation, so läge das Quartalswachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bei kräftigen 0,6 Prozent", schreibt Volkswirt Andreas Scheuerle in einem Kommentar.
Bankenverband: EZB muss Freibetrag-Modell für Einlagen einführen
Die privaten deutschen Banken haben von der Europäischen Zentralbank (EZB) einen Freibetrag gefordert, bis zu dem sie für ihre Einlagen bei der Notenbank keine Strafzinsen zahlen müssen. "Da die EZB offenbar auch in diesem Jahr nicht in der Lage ist, die Zeit der Negativzinsen zu beenden, sollte sie sich zumindest die Notenbanken in der Schweiz und in Japan zum Vorbild nehmen", forderte der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken, Hans-Walter Peters, bei einer Pressekonferenz in Berlin.
EZB: Eigenkapitalanforderungen an Banken steigen 2018
Die Eigenkapitalanforderungen an Banken des Euroraums haben sich nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) im vergangenen Jahr im Durchschnitt leicht erhöht. Laut EZB stiegen die im Rahmen des Aufsichtsprozesses Srep (Supervisory Review and Evaluation Process) ermittelten CET1-Anforderungen auf 10,6 (2017: 10,7) Prozent der risikogewichteten Aktiva. Ursache sei die nunmehr abgeschlossene Einführung der Kapitalerhaltungspuffer gewesen. Daneben fand die EZB in ihrer Aufsichtsarbeit Anzeichen für Mängel im Risikomanagement der Banken.
Merkel trifft May am Dienstag im Kanzleramt
Unmittelbar vor dem entscheidenden EU-Gipfel wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstagmittag die britische Premierministerin Theresa May im Kanzleramt empfangen, kündigte Regierungssprecher Steffen Seibert an. Thema wird der von Großbritannien geplante Austritt aus der Europäischen Union sein. Bislang sei noch nicht entschieden, ob es nach dem um 12.00 Uhr beginnenden Gespräche eine Unterrichtung der Presse geben wird.
Britischer Außenminister: Gespräche mit Labour "sehr schwierig"
Der britische Außenminister Jeremy Hunt hat die Gespräche mit der Labour-Opposition über eine Lösung beim Brexit als "sehr, sehr schwierig" bezeichnet. Dass Premierministerin Theresa May nun Verhandlungen "mit jemandem wie (Labour-Chef) Jeremy Corbyn" führe, sei "überhaupt nicht einfach", sagte Hunt beim Treffen mit seinen EU-Kollegen in Luxemburg. May werde aber "nichts unversucht lassen", um den Brexit zum Erfolg zu führen.
Bankenverband: Bankensektor auch auf harten Brexit vorbereitet
Die privaten deutschen Banken haben nach Aussage ihres Verbandspräsidenten noch Optimismus für eine Vereinbarung zum Brexit, sind aber auch auf einen harten Brexit vorbereitet. "Niemand hat sich gewünscht, dass wir auch bald drei Jahre nach dem Referendum noch immer nicht wissen, welche Art von Brexit wir wann bekommen werden", sagte der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken, Hans-Walter Peters, bei einer Pressekonferenz in Berlin.
EU-Kommission will bei No-Deal-Brexit Bauern unterstützen
Die EU-Kommission will bei einem chaotischen Brexit die Folgen für Europas Bauern abfedern. Ein No-Deal-Szenario werde sicher "eine bedeutende Störung auf bestimmten Agrarmärkten" zur Folge haben, sagte EU-Agrarkommissar Phil Hogan in Brüssel. Die EU-Kommission sei in diesem Fall "rechtlich verpflichtet einzugreifen" und werde dies auch frühzeitig zur Unterstützung der Märkte tun.
Arbeitgeber laufen Sturm gegen Gesetz zur Einhaltung der Menschenrechte
In der deutschen Wirtschaft gibt es scharfe Kritik an den Plänen der Bundesregierung, Unternehmen bei ihren Auslandsgeschäften in allen Lieferketten notfalls per Gesetz zur Einhaltung der Menschenrechte zu zwingen. "Hier wird eine faktische Unmöglichkeit von den Unternehmern verlangt: Sie sollen persönlich für etwas haften, das sie persönlich in unserer globalisierten Welt gar nicht beeinflussen können", sagte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer der Rheinischen Post.
Al-Wazir: Neubau von Wohnraum besser als Enteignungen
In der Debatte um eine mögliche Enteignung von Wohnungen hat sich der stellvertretende hessische Ministerpräsident gegen eine Verstaatlichung und für die Schaffung von neuem Wohnraum ausgesprochen. Dem Deutschlandfunk sagte der Grünen-Politiker Tarek Al-Wazir, der auch Wirtschaftsminister in Hessen ist, der Neubau von Wohnung sei besser als Entschädigungen von Immobilienkonzernen wie Deutsche Wohnen in Milliardenhöhe.
Umfrage zeigt geringes Interesse der Deutschen an der Europawahl
Das Interesse der Deutschen an der Europawahl ist geringer als an den Kommunalwahlen, die ebenfalls am 26. Mai in zehn Bundesländern stattfinden. Das geht aus der jüngsten Umfrage des Forsa Institutes für das Medienunternehmen RTL/n-tv hervorgeht. Im Durchschnitt halten 35 Prozent der Befragten in diesen zehn Ländern die Kommunalwahl für wichtiger als die Wahl zum Europaparlament, 16 Prozent halten die Europawahl für wichtiger. 46 Prozent erklären, dass ihnen beide Wahlen gleich wichtig seien.
Peking sollte Probleme im Bankensektor beherzt anpacken
In China spitzt sich das Verschuldungsproblem zu. Die Finanzmittel, die nötig wären, um die Bilanzlöcher der Geschäftsbanken des Landes zu stopfen, belaufen sich auf nicht deutlich weniger als eine halbe Billion US-Dollar. Diese Summe musste das Weiße Haus in der Finanzkrise für seine Rettungsprogramme aufwenden. Doch selbst diese atemberaubende Summe mag nur der Anfang einer langen, schmerzhaften Wegstrecke sein.
+++ Konjunkturdaten +++
Taiwan Exporte März -4,4% gg Vorjahr (PROG -8,3%)
Taiwan Importe März +6,6% gg Vorjahr (PROG -12,6%)
Taiwan Handelsbilanz März Überschuss 8,95 Mrd USD (PROG Überschuss 5,5 Mrd USD)
DJG/DJN/AFP/apo
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April 08, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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