Der wachsende Markt für biotechnologisch
hergestellte Medikamente in Deutschland lockt Investoren. Der Umsatz
der Biotech-Branche stieg 2018 gemessen am Vorjahr kräftig um 9
Prozent auf 4,4 Milliarden Euro, wie die Beratungsgesellschaft EY am
Montag in Frankfurt berichtete. Beim eingeworbenen Kapital gab es
einen Rekord: Die Gelder für Biotech-Unternehmen, darunter
börsennotierte wie Qiagen
Biotech-Firmen tüfteln etwa mithilfe von Zellkulturen an komplizierten Wirksubstanzen. Das gilt als teuer und aufwendig. Da weltweit Patente für umsatzstarke Biotech-Medikamente auslaufen, feilen Konzerne an Nachahmerarzneien (Biosimilars). Da sie billiger angeboten werden als die Originale, lassen sich bei gleichem Budget mehr Patienten versorgen. Pharmakonzerne wie Boehringer Ingelheim und Fresenius sind wegen des großen Potenzials in den Markt eingestiegen.
Allerdings gab es auch Rückschläge. Zwar stiegen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung 2018 nach Jahren des Rückgangs wieder um 4 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, erklärte EY. Das war aber weniger als erwartet. Zudem halbierte sich die Zahl der Gründungen von 27 auf 15 fast.
Die eingeworbenen Gelder entfielen zudem auf wenige Firmen wie die Mainzer Biontech, die an Krebstherapien forscht und fast 229 Millionen Euro von Investoren bekam. Ohne diese Summe sei das Wagniskapital gesunken, sagte EY-Experte Siegfried Bialojan. Und bei den börsennotierten Firmen heimsten Qiagen und Morphosys den Löwenanteil ein. "Die Finanzierung in der Breite steht auch wackligen Füßen." Gerade die teure Therapeutika-Entwicklung habe es schwer.
In den USA mit ihrem starken Kapitalmarkt stiegen die Investitionen in Biotech-Firmen mit 46,2 Milliarden Dollar (plus 34 Prozent) auf ein Allzeithoch. US-Firmen mischten stark bei großen Übernahmen mit, während deutsche Biotechunternehmen dabei keine Rolle spielten./als/DP/mis
ISIN DE000BAY0017 DE0006599905 NL0012169213 DE0005664809 DE0006632003
AXC0205 2019-04-08/15:32