Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB: Negativzins führt zu höherer Kreditvergabe
Die Banken des Euroraums haben ihre Standards bei der Kreditvergabe an Unternehmen im ersten Quartal 2019 entgegen den Erwartungen nicht gestrafft. Wie aus dem aktuellen Quartalsbericht zur Kreditvergabe der Europäischen Zentralbank (EZB) außerdem hervorgeht, sehen sich die Banken durch den Negativzins nicht in ihrer Fähigkeit zur Kreditvergabe beeinträchtigt. Nach Mitteilung der EZB überstieg der Prozentsatz der Banken mit lockereren Kreditstandards den Prozentsatz von Banken mit strafferen Standards um 1 Punkt.
Nachfrage der Banken nach EZB-Liquidität kaum verändert
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft kaum verändert. Wie die EZB mitteilte, wurden 5,335 Milliarden Euro nach 5,379 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 0 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 29 (Vorwoche: 27) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 0,044 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität.
FSB-Chef Quarles: Risiken im Finanzsystem teilweise gestiegen
Der Financial Stability Bord (FSB) wird sich nach Aussage seines Vorsitzenden Randal Quarles darauf konzentrieren, die weiterhin vorhandenen oder sogar gestiegenen Risiken im Finanzsystem zu untersuchen. In einem Brief an die Finanzminister und Notenbankgouverneure der G20 machte Quarles zugleich deutlich, dass der FSB die Nebenwirkungen der seit der Krise umgesetzten Finanzreformen für die Kreditvergabe an kleinere Unternehmen und die Wirksamkeit der Regulierungen prüfen wird, die die von sehr großen Banken ausgehenden systemischen Risiken begrenzen sollen.
Barnier: Chaos-Brexit wird niemals Entscheidung der EU sein
Die EU sieht die Verantwortung für ein möglichen chaotischen Brexit allein bei Großbritannien. "Ein No Deal wird niemals eine Entscheidung der Europäischen Union sein", sagte EU-Chefunterhändler Michel Barnier in Luxemburg. Er betonte, die EU sei grundsätzlich zu einer erneuten Verschiebung des Brexit-Datums bereit. Diese müsse aber einem "Zweck" dienen und zu einer Annahme des Austrittsabkommens mit der EU führen.
Berlin sieht keine Fortschritte in britischen Brexit-Gesprächen
Die Bundesregierung hat sich enttäuscht über die Gespräche zwischen Premierministerin Theresa May und der britischen Opposition über eine Lösung im Brexit-Streit gezeigt. "Bislang hat sich überhaupt nichts geändert", sagte Europa-Staatsminister Michael Roth (SPD) in Luxemburg. Die EU-Staaten prüften nun eine weitere Fristverlängerung - auch über einen längeren Zeitraum. Diese müsse aber "an ganz strenge Kriterien" wie die Teilnahme an der Europawahl im Mai gebunden werden.
SPD für Brexit-Aufschub nur bei britischer Teilnahme an Europwahl
Für die SPD kann Großbritannien nur eine Fristverlängerung für den Brexit bekommen, wenn es an den Europawahlen Ende Mai teilnimmt und danach auch finanzielle Verpflichtungen übernimmt. Das erklärt der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Achim Post.
Maas: Energiewende ist Chance für geopolitische Unabhängigkeit
Die Energiewende bietet für Länder die Chance, sich geopolitisch unabhängiger zu machen, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) zu Beginn einer internationalen Energiewende-Konferenz in Berlin. Bei der Konferenz will Deutschland, das ehemals als Vorreiter der Energiewende galt, anderen Ländern Mut machen, ihre Energie auf erneuerbare Energien umzustellen.
EU-Kommission: Angedrohte US-Zölle wegen Airbus-Subventionen "stark überzogen"
Die EU-Kommission hat die von den USA im Streit um Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus angedrohten Strafzölle als übertrieben bezeichnet. Die EU halte das Ausmaß der angekündigten Gegenmaßnahmen für "stark überzogen", sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde der Nachrichtenagentur AFP.
Streit um Abschlusserklärung von EU-China-Gipfel beigelegt
Beim Gipfeltreffen der EU mit China wird es voraussichtlich doch eine gemeinsame Abschlusserklärung geben. Bei Verhandlungen auf Botschafter-Ebene vor dem Treffen in Brüssel habe es am Montag eine Einigung gegeben, wie die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus EU-Kreisen erfuhr. Wegen Streitigkeiten in Handelsfragen hatte das Ergebnis des jährlichen EU-China-Gipfels auf der Kippe gestanden.
Türkische Wahlkommission lehnt komplette Neuauszählung in Istanbul ab
Gut eine Woche nach den Kommunalwahlen in der Türkei hat die Wahlkommission einen Antrag der Regierungspartei AKP auf Neuauszählung aller Stimmen in Istanbul abgelehnt. Der AKP-Vizevorsitzende Ali Ihsan Yavuz bezeichnete die Entscheidung der Hohen Wahlkommission (YSK) im Kurzmitteilungsdienst Twitter als "unverständlich" angesichts der "offensichtlichen Unregelmäßigkeiten".
Algerisches Parlament ernennt Bensalah zum Übergangspräsidenten
Das algerische Parlament hat Nationalratschef Abdelkader Bensalah zum Übergangspräsidenten ernannt. Die Abgeordneten bestimmten den langjährigen Vorsitzenden des Oberhauses des Parlaments zum Interimspräsidenten, wie das Staatsfernsehen meldete. Der 77-jährige Bensalah soll die Geschicke des Landes nach dem Rücktritt von Staatschef Abdelaziz Bouteflika für die Dauer von 90 Tagen übergangsweise leiten.
Kasachstans Übergangspräsident kündigt für Juni Neuwahlen an
Drei Wochen nach dem Rücktritt von Kasachstans langjährigem Staatschef Nursultan Nasarbajew hat sein Nachfolger Neuwahlen angekündigt. Die vorgezogene Präsidentschaftswahl werde am 9. Juni stattfinden, teilte Übergangspräsident Kassim-Jomart Tokajew in einer Fernsehansprache mit. Eigentlich hätte die nächste Wahl in dem zentralasiatischen Land erst im April 2020 stattfinden sollen.
+++ Konjunkturdaten +++
Taiwan Verbraucherpreise März +0,58% gg Vorjahr (PROG +0,3%)
DJG/DJN/AFP/apo
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April 09, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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