BERLIN (Dow Jones)--Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU) wollen bei ihrem Sondergipfel zum Brexit über eine flexible Verschiebung des britischen EU-Austritts reden. Das habe Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach ihrem Treffen mit der britischen Premierministerin Theresa May bei der Fraktionssitzung der Union mitgeteilt, sagte einer der Teilnehmer. Merkel habe das neue Brexit-Modell als "Flextension" bezeichnet.
Ins Auge gefasst werden solle "ein Austritt zu einem bestimmten Zeitpunkt X, es sei denn, das Vereinigte Königreich tritt früher aus", erklärte er. Merkel halte es für wahrscheinlich, dass ein Beschluss des EU-Gipfels, der am Mittwoch in Brüssel stattfindet, vom britischen Unterhaus angenommen werde. "Die Erwartung ist, dass das, was vom Europäischen Rat beschlossen wird, auch vom Unterhaus angenommen wird", sagte er. Ob die Briten an der Europawahl teilnehmen, werde möglicherweise erst kurzfristig klar sein, hieß es weiter. Merkel habe erneut erklärt, sie wolle sich "bis zur letzten Stunde" dafür einsetzen, dass es zu einem geordneten Brexit komme.
Zudem seien in der Fraktionssitzung die Kosten für einen harten Brexit aufgrund dann entfallender britischer EU-Beiträge auf 4 bis 5 Milliarden Euro für 2019 beziffert worden, davon 0,5 Milliarden für Deutschland. Für 2020 seien es dann insgesamt 12 Milliarden Euro.
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April 09, 2019 11:45 ET (15:45 GMT)
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