ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat am Dienstag ein neues Allzeithoch markiert und damit als erster großer europäischer Aktienindex den Höchststand vom Januar 2018 übertroffen. Doch im Anschluss blieb von der Jubelstimmung nicht mehr viel übrig, die Kurse folgten den europäischen und amerikanischen Negativtrends nach unten. Denn insgesamt sprachen Händler von einem weniger freundlichen Börsenumfeld mit den Problemfeldern Brexit und Handelskonflikt - diesmal zwischen den USA und der EU.
Der SMI gewann 0,4 Prozent auf 9.582 Punkte, das Allzeithoch lag bei 9.629 Zählern. Unter den 21 SMI-Werten standen sich elf Kursverlierer und 10 -gewinner gegenüber. Wegen der Alcon-Ausgliederung enthielt der SMI für einen Tag 21 statt 20 Werte. Umgesetzt wurden 54,02 (zuvor: 35) Millionen Aktien.
Grund für die zwischenzeitliche Hochstimmung in der Schweiz war das Börsendebüt der von Novartis abgespaltenen Augenheilmittelsparte Alcon. Händler sprachen von einer starken Nachfrage nach den erstmals gehandelten Papieren. Der erste Alcon-Kurs wurde mit 55,00 Franken festgestellt, zuletzt lag der Kurs bei 58,05 Franken. Die Analysten von Bryan Garnier sahen den fairen Wert für Alcon bei 61 Franken. Den Novartis-Aktionären war für jeweils 5 Aktien ein Alcon-Papier zugeteilt worden. Novartis verbilligten sich um 10,6 Prozent. Bereinigt um diesen Effekt schlossen Novartis 1,7 Prozent im Plus.
Die Julius-Bär-Aktie gab derweil um 0,3 Prozent nach. Sie muss ab Mittwoch ihren Platz im SMI für das Alcon-Papier freimachen. Nach einer Abstufung auf "Underperform" durch die Credit Suisse sanken Richemont um 2,7 Prozent. Den Analysten zufolge zufolge unterschätzt der Markt die bei Richemont erforderlichen Investitionen in allen drei wichtigen Geschäftsbereichen. Die Schätzungen der Analysten lagen deshalb klar unter den Konsenserwartungen.
Der Hersteller von Spezialitätenchemie Sika hat derweil solide Zahlen für den Jahresauftakt vorgelegt. Ein kleines Bonbon lieferte Sika-Chef Paul Schuler mit der Erwartung, die Übernahme der französischen Parex bereits im zweiten Quartal abzuschließen. Hier gingen Analysten bisher vom zweiten Halbjahr 2019 aus. Nach der zuletzt bereits sehr starken Entwicklung stiegen Sika allerdings nur um 0,2 Prozent.
Givaudan überzeugte zum Jahresauftakt mit dem Umsatz. In den ersten drei Monaten lag er - auch dank Übernahmen - oberhalb der Markterwartung. Händler fragten sich allerdings, wie sich die Entwicklung bei den Rohstoffpreisen auf die Marge des Aromenherstellers ausgewirkt hat. Daneben wies Davy auf die schwächere Entwicklung des Nordamerikageschäfts hin. Givaudan schlossen hauchdünn im Plus.
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April 09, 2019 11:45 ET (15:45 GMT)
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