Die Deutsche Börse
Erst einmal soll aber der Anbieter von Portfolio- und Risikomanagementlösungen Axioma gekauft und mit dem eigenen Indexgeschäft zusammengeführt werden, wie die Deutsche Börse am Dienstagabend in Frankfurt mitteilte. Im Zuge dessen solle General Atlantic circa 715 Millionen US-Dollar (636 Millionen im Euro) in das neue Unternehmen investieren und dafür mit rund 19 Prozent beteiligt werden. Leiten soll das fusionierte Unternehmen der bisherige Axioma-Chef Sebastian Ceria.
Das Indexgeschäft der Deutschen Börse werde mit 2,6 Milliarden Euro
bewertet und Axioma mit 850 Millionen Dollar oder umgerechnet rund
756 Millionen Euro. Da der Kaufpreis für Axioma durch Investments
von General Atlantic finanziert werde, fließe seitens der Deutschen
Börse kein Geld. Neben dem Dax
Mit der Fusion will die Börse einen führenden Informationsanbieter für institutionelle Investoren schaffen, der die wachsende Marktnachfrage nach Produkten und Analysen bedienen soll. Im Zuge der Transaktion sollen bis Ende 2021 Einsparungen von jährlich rund 30 Millionen Euro erreicht werden. Der Aktienkurs der Deutschen Börse legte in einer ersten Reaktion auf der Handelsplattform Tradegate um 0,4 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs im Xetra-Hauptgeschäft zu.
Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer bezeichnete den Deal laut Mitteilung als wichtigen Schritt für das Vorhandelsgeschäft. Er stehe im Einklang mit der Strategie "Roadmap 2020", die neben Wachstum aus eigener Kraft tendenziell auch Übernahmen vorsehe.
Die Tür für weitere, größere Zukäufe hält sich der Finanzdienstleister jedenfalls offen, da er für den Axioma-Kauf kein Bargeld braucht. So hatte der Finanzvorstand Gregor Pottmeyer zuletzt die Summe, die der Konzern ohne Probleme aufbringen könnte, auf rund 1,5 Milliarden Euro beziffert. Aber auch eine Kapitalerhöhung hält der Manager durchaus für möglich, wie er bereits im Februar gesagt hatte, da Investoren das Thema Zukäufe unterstützten.
So wirft die Deutsche Börse bei den geplanten Zukäufen mit der Devisenhandelsplattform FXall auch ein Auge auf einen großen Fisch. "Falls FXall auf den Markt kommen sollte, würden wir uns das natürlich ansehen", sagte der Chef der 2015 von der Deutschen Börse übernommenen Devisenhandelsplattform 360T, Carlo Kölzer, dem "Handelsblatt" Anfang April. Das Problem dürfte der relativ hohe Preis sein - dieser liegt dem Zeitungsbericht zufolge bei mehr als drei Milliarden Dollar (2,7 Mrd Euro)./mis/he
ISIN DE0005810055
AXC0311 2019-04-09/19:41