Nach Jahren boomender Geschäfte dürfte sich die Konjunktur am Bau laut einer Studie abschwächen. Da der Wohnungsbau an Schwung verliere und die Branche zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen stoße, werde der Hochbau nicht mehr so stark wachsen, heißt es in einem Papier der Beratungsfirma EY Parthenon.
2018 hatte demnach vor allem ein starker Wohnungsbau dem Hochbau ein preisbereinigtes Wachstum von 2,9 Prozent beschert. Gerade Firmen steckten viel Geld in neue Geschosswohnungen, heißt es in der Studie, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Auch Kommunen und Unternehmen gaben mehr für Bauprojekte wie Büros oder Schulen aus.
Künftig erwarten die Berater aber weniger Wachstum im Hochbau: Dieses Jahr dürfte das Volumen der erbrachten Leistungen wie Neu- und Umbauten sowie Renovierungen noch um 2,3 Prozent wachsen. 2020 sei mit einem Plus von 1,6 Prozent zu rechnen und 2021 mit 0,9 Prozent mehr. Nicht inbegriffen in der Prognose ist der Bau von Straßen, Leitungen und Bahnstrecken (Tiefbau).
"Der Hochbau kann den aktuellen Auftragsüberhang auch aufgrund von Kapazitätsengpässen nicht schneller abarbeiten", sagte Axel Schäfer, Partner bei EY Parthenon. Die niedrigen Zinsen und die hohe Nachfrage nach Immobilien stützten die Branche, fehlende Fachkräfte und Bauflächen begrenzten aber das Wachstum. Die Knappheit werde die Baupreise weiter steigen lassen. Diese legten 2018 um bis zu 4,5 Prozent zu, Renovierungen verteuerten sich im Schnitt um 4,0 Prozent./als/DP/zb
AXC0012 2019-04-10/05:33