"Weser-Kurier" zu Kunst im Kanzleramt:
"Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. Der Kunst-Aktionismus im Kanzleramt mündet - zumindest vorerst - in ein happiges Ende statt in ein Happy End. Nachdem zwei Gemälde des weltanschaulich umstrittenen Künstlers Emil Nolde (1867-1956) aus dem Amtszimmer der Kanzlerin verbannt worden sind, gerät nun auch der vorübergehend als Lückenbüßer gehandelte Maler Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976) ins Zwielicht. Wenn ein ohnedies belasteter Künstler zusätzlich durch peinigende antisemitische Äußerungen aufgefallen ist, sind seine Werke naturgemäß nicht bloß peinlich für den Amtssitz eines demokratisch legitimierten Politikers, sondern verbieten sich kategorisch als Wandschmuck. Aus pädagogischen Gründen wäre es von Vorteil, wenn die Anmutung des Raumes signalisieren würde, dass darin etwas fehlt. Sozusagen als Denkmal eines eklatanten Mangels an Reflexion und Recherche, Kunstsinn und Verantwortung."/be/DP/he
AXC0021 2019-04-10/05:35