Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
METRO - Metro hat offenbar Sorgen, dass der Verkaufsprozess der Tochter Real nicht reibungslos über die Bühne geht. Eigentlich plant der Handelskonzern, die Supermarktkette inklusive der Immobilien komplett zu verkaufen. Dazu ist die Metro in abschließenden Verhandlungen mit zwei Immobilieninvestoren. Doch wie das Handelsblatt nun aus Verhandlungskreisen erfuhr, spricht Metro parallel mit dem Einkaufsverbund Markant darüber, nur den Betrieb abzugeben. Ohne Immobilien. Das Brisante: Da Real seit Jahren defizitär ist, wäre Metro sogar bereit, die Tochter nicht nur zu verschenken, sondern noch Geld draufzulegen, wenn Markant die Tochter ohne Immobilien übernimmt. Wie aus Unterlagen hervorgeht, die dem Handelsblatt vorliegen, läge zwar der Kaufpreis bei 99 Millionen Euro. Metro würde vor dem Verkauf aber Kapital in Höhe von 300 Millionen Euro in das Geschäft einbringen. (Handelsblatt S. 16)
METRO - Der Kreis der Bieter, die um den Kauf der Metro-Tochter Real wetteifern, dünnt sich weiter aus. Nach Informationen der Börsen-Zeitung hat sich das von Redos geführte Konsortium aus dem Prozess verabschiedet. Metro habe darauf bestanden, dass der Käufer das kartellrechtliche Risiko vollständig übernehme. Dieser Forderung wollte die Redos Gruppe, die sich mit der Hamburger ECE und Morgan Stanley zusammengetan hat, nicht nachkommen, heißt es zur Begründung. Redos ist ein auf Einzelhandelsimmobilien spezialisierter Fondsanbieter. (Börsen-Zeitung S. 7)
DEUTSCHE BANK/COMMERZBANK - Das Bundeskanzleramt war in den vergangenen Monaten im Austausch mit den Spitzen der Deutschen Bank und der Commerzbank, wenn auch deutlich weniger als das Bundesfinanzministerium. Seit Anfang 2018 gab es nur ein einziges Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing, nämlich am 27. Juni 2018. Commerzbank-Chef Martin Zielke hat die Kanzlerin in den vergangenen 14 Monaten gar nicht getroffen. Das geht aus einer Terminübersicht hervor, über die das Handelsblatt berichtet. Sie wurde vom Staatsminister im Kanzleramt, Hendrik Hoppenstedt, auf Anfragen der Bundestagsabgeordneten Danyal Bayaz (Grüne) und Florian Toncar (FDP) angefertigt. (Handelsblatt S. 9)
HYPOVEREINSBANK - Die Hypovereinsbank (HVB) will ihr Unternehmensgeschäft in Deutschland deutlich forcieren. Dabei will die Tochter der italienischen Großbank Unicredit speziell in Regionen vordringen, in denen ihr Marktanteil bisher gering ist. Das sagte der zuständige Vorstand Markus Beumer dem Handelsblatt. Laut Beumer ist die HVB zwar im Süden eine "Mega-Macht". Das gelte auch in leicht abgeschwächter Form für den Norden des Landes, wo man durch die Strukturen der im Jahr 2004 integrierten Vereins- und Westbank etabliert ist. Dagegen sieht es in anderen Regionen in Deutschland noch längst nicht so gut aus. (Handelsblatt S. 30)
DEUTSCHE BÖRSE - Die Deutsche Börse erwirbt Axioma. Wie der Marktbetreiber mitteilte, wird es den US-Anbieter von Portfolio- und Risikomanagement-Lösungen im Rahmen einer Partnerschaft mit dem Finanzinvestor General Atlantic übernehmen und mit seinem Indexgeschäft (Stoxx und Dax) verschmelzen. Dadurch solle ein neues Unternehmen "mit starkem Wertschöpfungspotenzial" geschaffen werden. (Börsen-Zeitung S. 2)
FRESENIUS - Das abgeblasene Vorhaben zur Milliardenübernahme von Akorn in Amerika ist Fresenius teuer zu stehen gekommen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, summierten sich die Kosten in Verbindung mit der Transaktion auf 101 Millionen Euro vor Steuern; nach Steuern ergibt sich eine Belastung von 75 Millionen Euro. Das errechnet sich aus Daten im Geschäftsbericht und zusätzlichen Unternehmensangaben auf Anfrage. Allerdings versucht Fresenius Schadenersatz zu erwirken. Wie aus der Einladung von Akorn zur Hauptversammlung hervorgeht, machte Fresenius diesen am 20. Februar mit einer neuen Forderung und dem Vorwurf des Betrugs vor Gericht geltend. Zwar wies das Gericht am 28. Februar diesen Anspruch aus formalen Gründen zurück. Doch läuft die Schadenersatzforderung auf anderen juristischen Grundlagen weiter. (FAZ S. 19)
STEAG - Der Beschluss der Kohlekommission sei schmerzhaft für sein Unternehmen, sagt Joachim Rumstadt, Chef der Steag, einem der größten Betreiber von Steinkohlekraftwerken hierzulande. Dass Deutschland in den ersten Phasen des Kohleausstiegs vor allem Steinkohlemeiler abschalten will, während einige klimaschädlichere Braunkohlekraftwerke länger am Netz bleiben sollen, ärgert Rumstadt. "Dies ist keine ökonomische, keine ökologische, sondern eine rein politische Entscheidung", sagt der Steag-Chef. "Hier wird offenbar Rücksicht auf die bevorstehenden Landtagswahlen genommen." (SZ S. 18/FAZ S. 22)
DEKABANK - Trotz einer Gewinnsteigerung will die Dekabank, der zentrale Fondsanbieter der knapp 400 deutschen Sparkassen, in den nächsten Jahren rund 400 Stellen streichen. Vorstandschef Michael Rüdiger will den Großteil davon über natürliche Fluktuation und Vorruhestandsregelungen bewältigen. Ende 2018 betrug die Anzahl der Deka-Vollzeitjobs 4.179. (Handelsblatt S. 31)
SMT SCHARF - Nach der Internationalisierung des Geschäfts konzentriert sich der Maschinenbauer SMT Scharf darauf, Produktangebot und Kundenstruktur zu verbreitern. Derzeit machen die Bahnsysteme für den Steinkohlebergbau noch den mit Abstand größten Teil des Umsatzes aus, doch will das Unternehmen stärker in der Untertagelogistik für den Abbau anderer Rohstoffe wie Gold, Platin, Kupfer, Nickel und Salze sowie im Tunnelbau Fuß fassen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung sei die Übernahme des kanadischen Bergbauspezialisten RDH, sagt SMT-Vorstandschef Hans Joachim Theiß. (Börsen-Zeitung S. 9)
REMONDIS/GRÜNER PUNKT - Das Bundeskartellamt hat beim geplanten Kauf des Grünen Punktes durch das Unternehmen Remondis den Entsorgungskonzern um weitere Auskünfte gebeten. So kommt die Wettbewerbsbehörde bei der Überprüfung der Remondis-Glasaufbereitungsanlagen in einem internen Schreiben vom 6. Februar, das der Rheinischen Post vorliegt, zum Schluss, dass sich bei den angegebenen Marktanteilen "Unplausibilitäten ergeben". Danach akzeptiert die Bonner Behörde die Berechnungsmethode des Entsorgungskonzerns nicht. (Rheinische Post)
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April 10, 2019 00:39 ET (04:39 GMT)
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