DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die US-Notenbank Fed will bei der Betrachtung der Geldpolitik neue Wege im Umgang mit der niedrigen Inflation, neue Ansätze zur Stimulierung der Wirtschaft und zur Kommunikation mit der Öffentlichkeit prüfen. "Die Wirtschaft entwickelt sich ständig weiter und bringt neue politische Herausforderungen mit sich", sagte der stellvertretende Chairman der Federal Reserve, Richard Clarida, laut Redetext für eine Veranstaltung am Dienstag in Minneapolis. Deshalb sei es sinnvoll, dass die Fed bei der Bewertung der aktuellen Praktiken aufgeschlossen sei. Im Rahmen der Überprüfung werde es landesweite Vorträge sowie eine Wissenschaftskonferenz bei der Chicago Fed im Juni geben.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Verbraucherpreise März PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,2% gg Vm Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 20:00 Fed, Protokoll der FOMC-Sitzung vom 19./20. März
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.883,00 +0,01% Nikkei-225 21.663,27 -0,64% Hang-Seng-Index 30.037,54 -0,40% Kospi 2.216,25 +0,12% Shanghai-Composite 3.227,40 -0,38% S&P/ASX 200 6.219,30 -0,04%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Nach negativen Vorgaben aus den USA und Europa geht es zur Wochenmitte an den meisten Börsen nach unten. Die gesenkten Wachstumsprognosen des Internationalen Währungsfonds dämpfen die Stimmung. Allerdings haben sich die Indizes im Tagesverlauf von ihren Tiefs etwas erholt. Sydney hat sich knapp ins Plus vorgearbeitet, getragen von einer Erholung der Finanzwerte. Auch im südkoreanischen Seoul liegt der Leitindex leicht in positivem Terrain. Ansonsten dominieren aber Gewinnmitnahmen. Da in den kommenden Tagen wichtige Konjunkturdaten zur Veröffentlichung anstünden und außerdem noch nicht klar sei, wie die Handelsgesprächen zwischen den USA und China ausgingen, sei es vernünftig, sich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen, heißt es. Daten zu den Maschinenbauaufträgen stützen Tokio nicht, obwohl im Februar der erste Anstieg seit fünf Monaten verzeichnet wurde. Volkswirte hatten allerdings einen Anstieg um 2,5 Prozent vorhergesagt. Die Daten gelten überdies als volatil. Unter den Maschinenbauaktien fallen Komatsu um 1,1 Prozent und Hitachi um 1,7 Prozent. Die Aktie von Gree Electric Appliances, einem Hersteller von Haushaltsgeräten, steigt in Schanghai um 7,8 Prozent. Für Fantasie sorgt hier ein geplanter Aktienverkauf des Hauptaktionärs. Ölwerte geben in der ganzen Region nach. Nach zuletzt gestiegenen Ölpreise werden Gewinn mitgenommen. In Hongkong verlieren Sinopec 1,6 Prozent und CNOOC 0,4 Prozent. In Tokio büßen Inpex 2,4 Prozent und Japan Petroleum Exploration 1,1 Prozent ein. An der Börse in Sydney verbilligen sich Oil Search um 1 Prozent und Santos um 0,7 Prozent.
US-NACHBÖRSE
Gute Quartalszahlen haben der Aktie des Jeansherstellers Levi Strauss Auftrieb gegeben. Die Titel stiegen um 5,4 Prozent, nachdem das Unternehmen in seinem ersten Zahlenausweis seit dem Börsengang im März ein Umsatzplus und einen Gewinn gemeldet hatte. Im Vorjahreszeitraum hatte sich ein Fehlbetrag ergeben. Pricesmart fielen um 1,3 Prozent Dollar. Der Umsatz im zweiten Geschäftsquartal hatte die Erwartungen verfehlt. Für die Aktien von Amgen ging es um 1,6 Prozent nach oben. Sie profitierten davon, dass die US-Gesundheitsbehörde das Osteoporose-Medikament Evenity zur Behandlung von Frauen nach der Menopause zugelassen hatte, die ein hohes Risiko für Knochenbrüche haben. Allerdings muss das Unternehmen darauf hinweisen, dass die Einnahme von Evenity das Risiko von Schlaganfällen und Herzinfarkten erhöht.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.150,58 -0,72 -190,44 12,10 S&P-500 2.878,20 -0,61 -17,57 14,81 Nasdaq-Comp. 7.909,28 -0,56 -44,61 19,20 Nasdaq-100 7.568,49 -0,41 -31,26 19,57 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 715 Mio 742 Mio Gewinner 737 1.501 Verlierer 2.203 1.430 Unverändert 100 118
Leichter - Ein möglicherweise neuer Handelskonflikt belastete, nachdem die USA im Streit um Subventionen für Airbus der EU mit Strafzöllen drohen. Zudem hatte der IWF seine Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft und große europäische Volkswirtschaften gesenkt. Für Boeing ging es um weitere 1,5 Prozent nach unten. Der Flugzeugkonzern hatte zuletzt Produktionskürzungen angekündigt. Walt Disney zogen um 1,7 Prozent an. Im Handel verwies man auf positive Analysten-Kommentare. Pentair brachen um 13,5 Prozent ein, nachdem der Mischkonzern die eigenen Erwartungen verfehlt und die Jahresziele gesenkt hatte. Facebook stiegen um 1,5 Prozent. Morgan Stanley hatte das Kursziel angehoben. American Airlines sanken um 1,7 Prozent, nachdem die Fluggesellschaft ihre Prognose gekappt hatte. Wegen Problemen bei der Zulassung eines Medikaments stürzten Zogenix um 22,9 Prozent ab.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,34 -1,6 2,36 114,1 5 Jahre 2,30 -2,0 2,32 38,0 7 Jahre 2,40 -2,7 2,42 14,8 10 Jahre 2,50 -3,0 2,53 5,4 30 Jahre 2,91 -1,6 2,93 -15,5
Die US-Anleihen legten mit den trüben Wirtschaftsaussichten und den anhaltend globalen Unsicherheitsfaktoren deutlicher zu. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduzierte sich um 3 Basispunkte auf 2,50 Prozent. Im Handel war zu vernehmen, dass nach einer Emission von Saudi Aramco anschließend typischerweise wieder US-Renten gekauft würden. Die Transaktion sei hoch überzeichnet gewesen, nun wandere das nicht bediente Kapital wieder in US-Renten.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:52 % YTD EUR/USD 1,1263 -0,0% 1,1265 1,1266 -1,8% EUR/JPY 125,20 -0,0% 125,21 125,34 -0,4% EUR/GBP 0,8618 -0,1% 0,8630 0,8616 -4,2% GBP/USD 1,3070 +0,1% 1,3054 1,3076 +2,6% USD/JPY 111,17 +0,0% 111,15 111,24 +1,4% USD/KRW 1139,67 -0,1% 1140,98 1140,31 +2,3% USD/CNY 6,7149 +0,0% 6,7119 6,7126 -2,4% USD/CNH 6,7217 +0,0% 6,7205 6,7173 -2,2% USD/HKD 7,8333 -0,1% 7,8410 7,8429 +0,0% AUD/USD 0,7142 +0,3% 0,7123 0,7148 +1,4% NZD/USD 0,6752 +0,1% 0,6744 0,6754 +0,6% Bitcoin BTC/USD 5.255,55 +0,7% 5.217,88 5.216,75 +41,3%
Der ICE-Dollarindex gab um 0,1 Prozent auf das niedrigste Niveau seit rund zwei Wochen nach. Händler taten sich mit Erklärungen für die anhaltende Dollar-Schwäche schwer. Der Euro zeigte sich kaum verändert. Die angedrohten Strafzölle aus den USA gegen Europa kommen nach Ansicht der Commerzbank zur Unzeit. Schließlich flaue die Konjunktur im Euroraum ohnehin bereits ab. Für den Euro bleibe das Umfeld somit schwierig. Das Pfund zeigte im Tagesverlauf etwas Schwäche vor der Entscheidung des EZB-Rats über eine weitere Verschiebung des Brexit-Termins.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 64,13 63,98 +0,2% 0,15 +37,9% Brent/ICE 70,66 70,61 +0,1% 0,05 +28,6%
Die Ölpreise stiegen zunächst auf neue Jahreshochs, gaben dann aber nach. Die US-Energiebehörde hatte zwar ihre Preisprojektionen angehoben, zugleich aber auch ihre Prognosen für die US-Förderung 2019 und 2020. Übergeordnet stützte weiter der Konflikt in Libyen. WTI fiel um 0,7 Prozent auf 63,98 Dollar, für Brent ging es um 0,7 Prozent auf 70,61 Dollar nach unten. Im asiatisch dominierten Geschäft am Mittwoch bewegen sich die Preise seitwärts, obwohl am späten Vorabend laut Daten des Branchenverbands American Petroleum Institute (API) in der zurückliegenden Woche die US-Rohölvorräte kräftig um 4,1 Millionen Barrel gestiegen sind.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.302,90 1.304,14 -0,1% -1,25 +1,6% Silber (Spot) 15,20 15,23 -0,2% -0,03 -1,9% Platin (Spot) 893,10 892,00 +0,1% +1,10 +12,1% Kupfer-Future 2,93 2,93 -0,1% -0,00 +11,2%
Der Goldpreis behauptete sich mit den andauernden globalen Unsicherheiten über der Marke von 1.300 Dollar. "Ein moderater Dollar-Rückgang in Verbindung mit der Konsolidierung an den Aktienmärkten stützen die Nachfrage", sagte Carlo Alberto De Casa, Chefanalyst von Activ-Trades. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,5 Prozent auf 1.304 Dollar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
BREXIT
Die USA und China könnten einem Bericht zufolge stark von einem ungeregelten Brexit profitieren. Bei einem EU-Austritt Großbritanniens ohne Abkommen würden dagegen die anderen europäischen Staaten und weitere Handelspartner Londons deutliche Exporteinbußen verzeichnen, heißt es in Untersuchung der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (Unctad).
POLITIK USA / MEXIKO
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 10, 2019 02:03 ET (06:03 GMT)
Die US-Behörden haben im März an der Grenze zu Mexiko knapp 103.500 Migranten aufgegriffen, wie die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde mitteilte. Im Februar hatten die US-Behörden an der südlichen Grenze des Landes noch rund 76.500 Migranten aufgegriffen. Die hohe Zahl illegaler Grenzübertritte ist US-Präsident Donald Trump ein Dorn im Auge. Er hat den Kampf gegen die illegale Einwanderung zu einem seiner Leitthemen gemacht.
MASCHINENBAU JAPAN
--Japan/Maschinenbauaufträge Kern Feb -5,5% gg Vj
--Japan/Maschinenbauaufträge Kern Feb -0,9% gg Vj
--Japan/Maschinenbauaufträge Kern Feb +1,8% (PROG: +2,7%) gg Vm
US-ROHÖLLAGERBESTÄNDE
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 4,1 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 3,0 Millionen Barrel berichtet worden.
BOEING
Das Flugverbot für die Boeing 737 Max infolge zweier Abstürze mit zahlreichen Toten hat deutliche Auswirkungen auf das Orderbuch des US-Konzerns. Im März kam keine einzige Bestellung für die 737 als Zivilflugzeug herein. Es war der erste Monat seit fast sieben Jahren, in dem Boeing kein Exemplar seines Bestsellers verkaufen konnte.
LEVI STRAUSS
Der Jeanshersteller Levi Strauss hat im ersten Quartal vom Wachstum in allen Regionen und einer deutlich niedrigeren Steuerlast als im Vorjahr profitiert. Der Börsenrückkehrer schaffte es wieder in die Gewinnzone und bestätigte seine Jahresprognose. Das Unternehmen erzielte einen Gewinn von 146,6 Millionen US-Dollar nach einem Verlust von 19 Millionen Dollar im Vorjahr. Der Konzernumsatz stieg im Quartal auf 1,43 (Vorjahr: 1,34) Milliarden Dollar.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/err/cln
(END) Dow Jones Newswires
April 10, 2019 02:03 ET (06:03 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.