APA ots news: GBV: Hohe Bauleistung und Langzeithoch bei in Bau befindlichen Wohnungen
15.500 neue und 8.100 totalsanierte GBV-Wohnungen -
Langzeithoch bei in Bau befindlichen Wohnungen (33.600) -
Weiterhin Partner beim Klimaschutz
Wien (APA-ots) - Mit 15.500 Wohnungsübergaben im Jahr 2018 liegen die
gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBVs) heuer genau im 10-jährigen
Schnitt. "Auch 2018 sind die GBVs mit ihren 185 Unternehmen in ganz
Österreich wieder der Motor für leistbares Wohnen. Alleine das
Neubauvolumen beträgt rund 2,8 Milliarden Euro", betont
Verbandsobmann Karl Wurm bei der heutigen Pressekonferenz. Sorgen
bereitet aber zunehmend die Bauwirtschaft, die weiterhin als Nadelöhr
für leistbares Wohnen gilt. "Die Hochkonjunktur in der Bauwirtschaft
führt zu Verzögerungen. Das erklärt auch, warum gegenüber dem Vorjahr
ein leichter Rückgang der Fertigstellungen zu erkennen ist",
analysiert Wurm. Vor allem im Osten spüre man dieses Problem
verstärkt.
Langzeithoch bei in Bau befindlichen Wohnungen
Die Zahl der in Bau befindlichen Wohnungen erreicht aktuell einen
Langzeit-Rekordwert: Anfang 2019 waren 33.600 GBV-Wohnungen in Bau,
diese Höhe wurde zuletzt Mitte der 1990er Jahre erreicht. Die sehr
hohe Bauaktivität wird sich in den kommenden Jahren auch in
überdurchschnittlichen Fertigstellungen niederschlagen. "2019 und
2020 werden im Schnitt voraussichtlich mehr als 16.500 Wohnungen
übergeben werden, aus heutiger Sicht dürfte dann 2020 der Höhepunkt
überschritten sein", so Karl Wurm.
Unterschiedliche Entwicklung in den Bundesländern
Die Bauvereinigungen aus Kärnten (810 Wohnungen), Steiermark
(1.770 Wohnungen) und Vorarlberg (360 Wohnungen) konnten ihre
Fertigstellungen 2018 sowohl gegenüber dem Vorjahr, als auch
gegenüber ihrem 10-Jahres-Durchschnitt ausweiten. Das Wachstum in der
Steiermark ist wesentlich von der Dynamik im Raum Graz bestimmt.
Niederösterreich (3.520 Fertigstellungen) und Oberösterreich (2.240
Fertigstellungen) lagen um 13% (NÖ) bzw. 7% (OÖ) über dem 10-jährigen
Mittelwert.
Die Wiener GBVs konnten mit 3.900 Wohnungen den Output des
Vorjahres stabil halten, erreichten aber knapp nicht den
10-Jahres-Schnitt (ca. 4.200 Wohnungen). Die Bundeshauptstadt ist am
stärksten von den bereits erwähnten Verzögerungen durch die
Hochkonjunktur in der Bauwirtschaft betroffen.
Einen Rückgang der Wohnungsübergaben sowohl gegenüber dem Vorjahr,
als auch gegenüber dem 10-Jahres-Schnitt verzeichnen die GBVs der
Bundesländer Burgenland (860 Fertigstellungen), Salzburg (880
Fertigstellungen) und Tirol (1.150 Fertigstellungen). In allen drei
Bundesländern war jedoch das Vorjahr (2017) von außergewöhnlich hoher
Dynamik gekennzeichnet.
GBVs sind weiterhin Sanierungs-Champion
Besonders stark sind die Leistungen der GBVs bei der Sanierung von
Gebäuden: Mit ihrer Sanierungstätigkeit haben die Gemeinnützigen
bereits überproportional zur Reduktion von Energieverbrauch und
Treibhausgasemissionen beigetragen. Damit sind die GBVs ein starker
Partner beim Klimaschutz. "Alleine im Jahr 2018 wurden 8.100
Wohnungen im gemeinnützigen Sektor einer Großinstandsetzung mit
thermischer Sanierung unterzogen. Pro zwei neu errichteter Wohnungen
wird also etwas mehr als eine Bestandswohnung totalsaniert", betont
Alfred Graf, Obmann-Stellvertreter des Verbandes der GBV. Das
Sanierungsvolumen beträgt aktuell etwa 950 Mio. pro Jahr.
"Die Auswertungen des Klimaschutzberichts zeigen, dass im Zeitraum
2005-2016 im Wohngebäude-Sektor (= Heizen, Warmwasser, Kochen) eine
Reduktion der CO2-Emissionen von 30% erzielt werden konnte", hebt
Alfred Graf die Einsparungen des Wohnsektors hervor.
Hauptverantwortlich dafür ist die sukzessive Umstellung der
Energieträger. Um weitere Klimaziele zu erreichen, wird es in Zukunft
nicht mehr in erster Linie um höchstmögliche thermische
Sanierungsraten und Maximaldämmung im Neubau gehen, sondern um den
Ersatz der fossilen Energieträger im vorhandenen Gebäudebestand. Die
Umstellung der Heizsysteme ist das Gebot der Stunde.
Partner beim Klimaschutz
Der GBV-Bestand an Mietwohnungen zeichnet sich generell durch
einen geringen Anteil an den CO2-Emission aus. Grund dafür sind die
kompakte Bauweise, die moderate Wohnungsgröße, die hohe
Sanierungsrate und der hohe Fernwärmeanteil. "Auch die Gemeinnützigen
sind sich ihrer Verantwortung für das Klima bewusst und wir ziehen
hier sicher alle am selben Strang. Aber leistbares Wohnen muss
weiterhin im Vordergrund stehen. Das ist unser gesetzlicher und
gesellschaftlicher Auftrag", so Karl Wurm. "Wenn man bedenkt, dass
die Wohnbauförderung seit 1996 nicht mehr an die Inflation angepasst
wurde, fehlen bald 500 Millionen Euro. Parallel dazu werden die
Klimavorgaben immer mehr. Ja, Klimaschutz ist sehr wichtig. Aber wenn
man ihn nicht auf Kosten der Leistbarkeit haben will, muss es auch
Geld aus Umwelttöpfen geben."
Die Gemeinnützigen haben seit 2001 die Zahl der an die Fernwärme
angeschlossenen Wohnungen von 120.000 auf über 350.000 erhöht (= von
30 auf fast 60 Prozent). Dies ist nicht nur dem Neubau geschuldet,
sondern auch dem Anschluss von jährlich über 4.000 bestehenden
Wohnungen an die Fernwärmenetze. Zusätzlich kommen in neu errichteten
Gebäuden bis zu 20 Prozent andere Heizsysteme mit erneuerbaren
Energiequellen zum Einsatz. "Wir sind gerne bereit weiterhin unseren
Teil zum Klimaschutz beizutragen. Ich hoffe aber, wir erleben in den
nächsten Jahren kein "gold plating" (Übererfüllung von EU-Normen) am
Gebäudesektor auf Kosten der Bewohnerinnen und Bewohner", so Wurm
abschließend.
Weitere Informationen und Fotos der Pressekonferenz finden Sie unter:
[www.gbv.at] (http://www.gbv.at)
Rückfragehinweis:
Dr. Klaus Bichler
Öffentlichkeitsarbeit
Österreichischer Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen
Bösendorferstraße 7, 1010 Wien
Tel.: 01/505 58 24 229
kbichler@gbv.at
https://www.gbv.at/
https://twitter.com/GBV_aktuell
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/813/aom
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