Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Studie: Weltweit größter Automarkt China in "kritischer Situation"
Der weltweit größte Automarkt China befindet sich einer Analyse zufolge in einer "kritischen Situation". Nachdem die Absätze im vergangenen Jahr bereits um 3,8 Prozent gesunken sind, rechnet Marktexperte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) für dieses Jahr mit einem Rückgang um 5 Prozent auf 22 Millionen verkaufte Autos. Die Gründe für den Rückgang sind laut Bratzel vor allem die sich verlangsamende wirtschaftliche Entwicklung im Zuge der Handelskonflikte zwischen China und den USA, steuerliche Veränderungen sowie das dadurch abnehmende Verbrauchervertrauen.
Ölförderung der Opec sinkt im März deutlich
Die Ölförderung der Opec ist im März deutlich zurückgegangen. Ursache dafür waren vor allem Förderdrosselungen in Saudi-Arabien und Förderausfälle in Venezuela. In ihrem Ölmarktbericht teilte die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) mit, dass ihre Rohölproduktion im Monatsvergleich um 534.000 Barrel pro Tag gesunken ist, auf durchschnittlich 30,02 Millionen Barrel pro Tag im März. Die Opec berief sich dabei auf sekundäre Quellen.
EZB teilt bei Dollar-Tender 54,9 Millionen zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 54,9 Millionen US-Dollar an zwei Banken zugeteilt. In der Vorwoche hatten zwei Banken eine Summe von 54,8 Millionen nachgefragt und erhalten. Der Tender hat wie in der Vorwoche einen Festzinssatz von 2,91 Prozent.
Kommunale Klinikärzte in ganztägigem Warnstreik
Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen für die Ärzte an den kommunalen Kliniken sind die Mediziner am Mittwoch in einen ganztägigen Warnstreik getreten. Zur zentralen Kundgebung in Frankfurt am Main wurden tausende Teilnehmer erwartet, wie der Marburger Bund mitteilte. Die Gewerkschaft rechnete mit der zahlenmäßig größten Kundgebung von angestellten Ärzten seit mehr als zehn Jahren. Ein Notdienst sollte in den Kliniken die Versorgung garantieren.
Viel Kritik für Scholz' Gesetzentwurf zur Grundsteuerreform
Der von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) vorgelegte Gesetzentwurf für die Reform der Grundsteuer ist in der Union und der Wirtschaft auf Kritik gestoßen. Während aus der Union weiter auf eine Öffnungsklausel für eigene Modelle der Länder gedrungen wurde, bemängelte die Wirtschaft die konkrete Ausgestaltung einzelner Regelungen. "Dies ist ein sehr enttäuschender Vorschlag", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) der Süddeutschen Zeitung.
Belgien fordert "Schleudersitz"-Klausel für Brexit-Verlängerung
Vor dem EU-Sondergipfel zur Brexit-Verschiebung hat Belgien ein automatisches Ausscheiden Großbritanniens gefordert, wenn es während der Verlängerungsphase gegen Interessen der Europäischen Union verstößt. Nötig sei "große Klarheit" darüber, wie Großbritannien sich in dieser Zeit verhalten werde, sagte der belgische Regierungschef Charles Michel dem Radiosender Bel RTL. Vorstellbar seien "Bedingungen", die bei Nichteinhaltung "automatisch zum Ende der Präsenz Großbritanniens innerhalb der EU führen".
Scholz immer noch zuversichtlich für Brexit-Abkommen
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) setzt weiter auf eine Billigung des Brexit-Austrittsabkommens mit der EU durch das britische Unterhaus. "Ich bin immer noch zuversichtlich, dass es eine Mehrheit im Parlament geben wird, um dem Vertrag zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich zuzustimmen", sagte Scholz im Nachrichtensender CNBC.
McAllister fordert von May verbindlichen Plan für Brexit-Aufschub
Die britische Premierministerin Theresa May muss einen verbindlichen Plan vorlegen, um von den verbleibenden Mitgliedern der Europäischen Union bei ihrem Sondergipfel am Mittwoch eine weitere Aufschiebung des Brexits zu bekommen, sagte der CDU-Politiker David McAllister. "Sie muss erklären, welchen konkreten Weg sie nach vorne gehen will, damit das ausgehandelte Austrittsabkommen doch noch mehrheitsfähig gemacht werden kann. Das ist ihre Aufgabe", sagte der Vorsitzender des Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten im Europäischen Parlament im ZDF-Morgenmagazin.
Schulz wirft Unterhaus Verantwortungslosigkeit vor
Der frühere EU-Parlamentspräsident und Ex-SPD-Chef Martin Schulz hat das britische Parlament wegen seines Agierens beim Brexit scharf angegriffen und vor Schaden für die Europäische Union (EU) gewarnt. "Das Unterhaus benimmt sich wie eine Ansammlung verantwortungslosester Leute", sagte Schulz dem Nachrichtensender n-tv. "Die führen sich da auf in einer verantwortungslosen Manier, die ohne historisches Beispiel ist."
Britische Wirtschaft wächst stetig im Februar
Die britische Wirtschaft ist in den drei Monaten bis Februar langsam, aber stetig gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte um 0,3 Prozent gegenüber dem vorherigen Dreimonatszeitraum zu, wie die Statistikbehörde mitteilte. Auf Jahressicht lag das BIP um 1,6 Prozent höher. Die Expansion wurde durch das Wachstum in der verarbeitenden Industrie und den meisten Dienstleistungen getragen, die eine Belastung durch die Bauwirtschaft kompensierten.
Rom riskiert neuen Haushaltskonflikt mit Brüssel
In der EU droht ein neuer Haushaltsstreit mit Italien. Die Regierung in Rom senkte ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr deutlich und erhöhte zugleich die Defizitprognose. Damit riskiert das hochverschuldete Land einen neuen Konflikt mit der EU-Kommission. Wie die populistische Regierung in Rom mitteilte, rechnet sie für 2019 nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 0,2 statt 1,0 Prozent. Die erwartete Neuverschuldung wurde deshalb von 2,04 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf 2,4 Prozent angehoben.
BSI: Viele Unternehmen unterschätzen Risiko von Cyber-Attacken
Zahlreiche Unternehmen unterschätzen dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zufolge die Gefahr durch Cyber-Sicherheitsvorfälle. Bei einer Umfrage sah nur jeder zwölfte Teilnehmer eine relevante Gefährdung des Betriebs durch Cyber-Angriffe, wie das BSI mitteilte. Allerdings: 87 Prozent der von Cyber-Sicherheitsvorfällen Betroffenen gaben an, dass es 2018 zu Betriebsstörungen oder -ausfällen kam. Die Risiken von Cyber-Angriffen seien zu groß, als dass Unternehmen sie vernachlässigen könnten, mahnte BSI-Präsident Arne Schönbohm.
Türkische Regierung stellt Reformen zur Stärkung von Wachstum vor
Nach einer deutlichen Abkühlung der Wirtschaft in der Türkei hat Finanz- und Wirtschaftsminister Berat Albayrak Reformen zur Stärkung des Wachstums und zum Kampf gegen die Inflation vorgestellt. Die Zeit bis zu den nächsten Wahlen 2023 werde die Zeit der "wirtschaftlichen Strukturreformen" sein, sagte Albayrak in Istanbul. Priorität hätten die Stärkung der Banken, Schritte gegen die Teuerung und strikte Haushaltsdisziplin.
Türkischer Präsident für Annullierung von Kommunalwahl in Istanbul
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan fordert die Annullierung der Kommunalwahl in Istanbul, nachdem die Opposition dort den vorläufigen Ergebnissen zufolge eine Mehrheit errungen hat. Die Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung würden einen "Schatten" auf die Wahl werfen, sagte Erdogan laut den Zeitungen Hürriyet und Sabah auf dem Rückflug aus Moskau.
+++ Konjunkturdaten +++
GB/Industrieproduktion Feb +0,6% gg Vm; +0,1% gg Vj
GB/Industrieproduktion Feb PROG: -0,1% gg Vm, -1,0% gg Vj
GB/Industrieproduktion Jan rev +0,7% gg Vm, -0,3% gg Vj
GB/Handelsbilanz Feb Defizit 14,1 Mrd GBP
GB/Handelsbilanz Jan revidiert Defizit 14,6 Mrd GBP nach vorläufig Defizit 13,1 Mrd GBP
GB/Handelsbilanz Feb PROGNOSE: Defizit 12,7 Mrd GBP
US/MBA Market Index Woche per 5. Apr -5,6% auf 475,6 (Vorwoche: 503,6)
US/MBA Purchase Index Woche per 5. Apr +0,5% auf 278,1 (Vorwoche: 276,6)
US/MBA Refinance Index Woche per 5. Apr -11,4% auf 1.582,6 (Vorwoche: 1.786,0)
DJG/DJN/AFP/apo
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April 10, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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