Der Rückgang von Entwicklungsgeldern für besonders arme Länder sorgt bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für Beunruhigung. "Weniger Mittel stehen für die am wenigsten entwickelten und afrikanischen Länder zur Verfügung, wo sie am dringendsten benötigt werden", erklärte die Vorsitzende des OECD-Entwicklungsausschusses, Susanna Moorehead, am Mittwoch in Paris.
OECD-Geberländer zahlten für die Entwicklungszusammenarbeit im vergangenen Jahr zusammen rund 149,3 Milliarden US-Dollar (132,5 Milliarden Euro). Bereinigt um Inflations- und Wechselkurseffekte habe es einen Rückgang von 2,7 Prozent gegeben, berichtete die OECD unter Berufung auf vorläufige Zahlen.
Für Deutschland errechneten die Statistiker der Organisation einen Rückgang von drei Prozent. Grund dafür waren gesunkene Ausgaben für Flüchtlinge im Inland sowie neue, genauere Buchführungsregeln für die Entwicklungshilfe. Geberländer können bestimmte Ausgaben für die Versorgung von Flüchtlingen innerhalb der ersten zwölf Monate nach Ankunft als Entwicklungshilfe verbuchen.
Die USA bleiben in der OECD das größte Geberland mit rund 34,3 Milliarden Dollar, gefolgt von Deutschland (rund 25 Miliarden Dollar), Großbritannien (19,4 Milliarden Dollar), Japan (14,2 Milliarden Dollar) und Frankreich (12,2 Milliarden Dollar)./cb/DP/mis
AXC0270 2019-04-10/17:33