Berlin (ots) - Der in der Türkei angeklagte Journalist und  Aktivist Max Zirngast rechnet vor dem Beginn seines Prozesses in  Ankara mit einem Freispruch. "Bis dahin kann es aber noch Jahre  dauern. Vorhersagen bei Prozessen dieser Art sind Spekulation, weil  viele Faktoren mitspielen, die wenig mit der Beweislage zu tun  haben," sagte Zirngast der in Berlin erscheinenden Tageszeitung  "neues deutschland" (Donnerstagsausgabe). Dem Journalisten wird zur  Last gelegt, Mitglied einer terroristischen Organisation zu sein. "Es ist aber in der Türkei in politischen Prozessen üblich, dass die  Staatsanwaltschaft eine Extremforderung stellt, die dann im Verlauf  des Prozesses immer weiter heruntergeschraubt wird. Aus  Mitgliedschaft wird Propaganda, wird Mithilfe und so weiter." Das  Vorgehen der türkischen Regierung im Zuge der Kommunalwahlen sieht  Zirngast kritisch. "Die AKP hat nach anfänglichem Schock schnell  gezeigt, dass sie vor allem Istanbul nicht leicht aufgeben wird."  Zwar sei die Wahl vorbei, "aber der eigentliche Kampf hat erst  begonnen". Dabei könne die weitere gesellschaftliche Entwicklung des  Landes durchaus auch Gerichtsprozesse wie seinen eigenen  beeinflussen, so Zirngast weiter. "Es geht nicht nur um mich, sondern um Zehntausende politischer Gefangene. Eine Stärkung der  demokratischen Kräfte in der Türkei hilft allen, die in einer  ähnlichen Situation sind wie ich."
OTS: neues deutschland newsroom: http://www.presseportal.de/nr/59019 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_59019.rss2
Pressekontakt: neues deutschland Redaktion Telefon: 030/2978-1722
OTS: neues deutschland newsroom: http://www.presseportal.de/nr/59019 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_59019.rss2
Pressekontakt: neues deutschland Redaktion Telefon: 030/2978-1722
© 2019 news aktuell