Österreichs Kanzler Sebastian Kurz hat sich für eine möglichst kurze Brexit-Verschiebung ausgesprochen. "Wie lange darf Aufschub gewährt werden? Da wäre ich persönlich für eine möglichst kurze Verlängerung", sagte er am Mittwoch beim Eintreffen zum Sondergipfel in Brüssel. Es sei absurd, wenn Großbritannien an der Europawahl Ende Mai teilnehmen würde. Zugleich sagte Kurz jedoch, dass die Tendenz derzeit zu einem längerem Aufschub gehe. Er werde sich dem jedoch nicht entgegenstellen, weil die Einheit der verbleibenden 27 EU-Staaten sowie das Verhindern eines Chaos-Brexits ohne Vertrag Vorrang hätten.
Die britische Premierministerin Theresa May wollte bei dem Gipfel für eine Verlängerung der Austrittsfrist bis zum 30. Juni werben. EU-Ratspräsident Donald Tusk hatte hingegen einen Aufschub um bis zu zwölf Monate vorgeschlagen - mit der Option, die Staatengemeinschaft früher zu verlassen, wenn der Austrittsvertrag ratifiziert ist. Sollten die EU-Staaten sich bei ihrem Gipfel nicht auf eine Brexit-Verschiebung einigen, droht am Freitag ein ungeregelter EU-Austritt Großbritanniens./wim/DP/he
AXC0309 2019-04-10/19:22