Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
TAGESTHEMA
48 Stunden vor einem drohenden Chaos-Brexit haben sich die EU und Großbritannien auf eine bis zu sechsmonatige Verschiebung des Austrittsdatums geeinigt. Beide Seiten legten bei einem Sondergipfel als neuen Brexit-Termin den 31. Oktober fest. Großbritannien kann bei dieser "flexiblen" Verlängerung aber auch früher austreten oder den Brexit weiter rückgängig machen. "In dieser Zeit wird die Vorgehensweise vollständig in den Händen des Vereinigten Königreichs liegen", sagte EU-Ratspräsident Donald Tusk nach fast achtstündigen Gipfel-Beratungen. Das Land könne das mit der EU ausgehandelte Austrittsabkommen "noch ratifizieren" und dann direkt austreten. Es könne aber "auch die gesamte Brexit-Strategie überdenken". Und bis zuletzt habe London die Möglichkeit, den Austrittsantrag zurückzuziehen und den Brexit abzusagen. Premierministerin Theresa May betonte, mit dem Verlängerungsbeschluss habe Großbritannien weiter die Möglichkeit, vor den Europawahlen Ende Mai aus der EU auszutreten.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
GERRESHEIMER (7:30 Uhr)
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das zweite Quartal (in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, nach IFRS):
PROG PROG PROG 1. QUARTAL 1Q19 ggVj Zahl 1Q18 Umsatz 309 +6% 6 290 EBITDA bereinigt 91 +73% 5 53 Ergebnis nach Steuern/Dritten 97 +99% 3 49 Ergebnis je Aktie k.A. -- -- 1,55
Weitere Termine:
06:55 DE/Stratec SE, Jahresergebnis (14:00 Telefonkonferenz)
09:00 DE/BMW AG, Absatzzahlen März
10:00 DE/MTU Aero Engines AG, HV
13:00 DE/Deutsche Lufthansa AG, Verkehrszahlen März
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/Gea Group AG, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Verbraucherpreise März (endgültig) PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+1,3% gg Vj vorläufig: +0,4% gg Vm/+1,3% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vm/+1,5% gg Vj HVPI PROGNOSE: +0,5% gg Vm/+1,4% gg Vj vorläufig: +0,5% gg Vm/+1,4% gg Vj zuvor: +0,5% gg Vm/+1,7% gg Vj - US 14:30 Erzeugerpreise März PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 210.000 zuvor: 202.000
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
10:30 ES/Auktion 0,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2024 Auktion 1,85-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2035 im Gesamtvolumen von 3,5 bis 4,5 Mrd EUR 11:00 IT/Auktion 1,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2022 im Volumen von 2 Mrd bis 2,5 Mrd EUR Auktion neuer 2,10-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2026 im Volumen von 3,25 Mrd bis 3,75 Mrd EUR Auktion 3,35-prozentiger Anleihen mit Laufzeit März 2035 im Volumen von 1 Mrd bis 1,5 Mrd EUR 11:30 HU/Auktion 1,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit August 2022 im Volumen von 20 Mrd HUF Auktion 2,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2024 im Volumen von 25 Mrd HUF Auktion 3,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2038 im Volumen von 15 Mrd HUF
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: Stand +/- % DAX-Future 11.924,50 -0,12 S&P-500-Future 2.894,20 -0,01 Nikkei-225 21.720,27 0,15 Schanghai-Composite 3.202,41 -1,22 +/- Ticks Bund -Future 165,80 -3 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 11.905,91 0,47 DAX-Future 11.944,00 0,62 XDAX 11.918,84 0,62 MDAX 25.165,84 0,04 TecDAX 2.741,73 0,00 EuroStoxx50 3.424,65 0,22 Stoxx50 3.163,00 0,01 Dow-Jones 26.157,16 0,03 S&P-500-Index 2.888,21 0,35 Nasdaq-Comp. 7.964,24 0,70 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 165,83% +35
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Wenig verändert dürften Europas Börsen starten. Die Einigung zwischen Brüssel und London auf eine flexible Verlängerung des Brexit-Austrittsdatums auf Ende Oktober ist zwar grundsätzlich positiv zu werten, entspricht allerdings der zuvor bereits dominierenden Das Pfund zeigt praktisch keine Reaktion auf die Einigung, es hatte am Mittwoch im Vorfeld etwas angezogen. Keinen großen Einfluss auf die Märkte dürfte das am Vorabend veröffentlichte Protokolls der März-Sitzung der US-Notenbank entfalten.
Rückblick: Etwas fester - Die Zinsentscheidung der EZB bewegte in der Breite kaum, auch weil die Anleger auf die Ergebnisse des EU-Gipfels zum Brexit warteten. Mit Kursverlusten reagierten Bankaktien darauf, dass die EZB die negativen Nebenwirkungen von Negativzinsen auf die Bankgewinne quasi einräumte und dies nun prüfen will. Der Euro-Stoxx-Bankensubindex verlor 0,7 Prozent. In London stürzten Indivior um 71,6 Prozent ab, weil das Spezialpharmaunternehmen in den USA angeklagt wurde. Der Kurs von Reckitt Benckiser - ehemalige Mutter von Indivior - fiel um 6,5 Prozent. Reckitt Benckiser könnte als früherer Eigentümer haftbar gemacht werden, so die Analysten der UBS. Im Ölsektor konnten die Aussagen von Repsol und OMV zur Produktion im ersten Quartal nicht überzeugen. Die Kurse stiegen dennoch um 1,6 bzw. 2,4 Prozent, gestützt vom anhaltende Anstieg der Ölpreise. Tesco hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den Gewinn deutlich gesteigert und erhöht die Dividende. Die Aktie gewann 3,6 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas fester - Nach der Senkung der Prognose verloren Siltronic 5,1 Prozent. Die Aktie der Mutter Wacker Chemie gab um 2 Prozent nach. Wirecard stiegen um 1,9 Prozent. Ein Händler verwies auf die Aufnahme der Aktie in das Musterportfolio von "Der Aktionär". Leicht positiv wurde bewertet, dass die Deutsche Börse Axioma übernehmen will, einen Anbieter von Portfolio- und Risikomanagementlösungen, um dessen Geschäft mit dem eigenen Index-Geschäft zusammenzuführen. Die Aktie gewann 0,4 Prozent. Metro gaben um 1,6 Prozent nach. Hier läuft laut Handelsblatt der Verkaufsprozess der Tochter Real nicht wie geplant. Shop-Apotheke knickten nach einer gewinnverwässernden Kapitalerhöhung um 10,5 Prozent ein.
XETRA-NACHBÖRSE
Deutsche Bank wurden 0,7 Prozent fester gestellt. Bei einem Treffen zwischen den Chefs von Commerzbank und Deutscher Bank soll es laut "Die Welt" zu Unstimmigkeiten gekommen sein. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing soll deutlich gemacht, dass er sich nicht drängen lasse. Er sei auch nicht bereit, die bei solchen Transaktionen übliche Übernahmeprämie von 20 bis 30 Prozent zu zahlen. Commerzbank bewegten sich nicht. Lufthansa stiegen um 0,3 Prozent. Die Fluglinie hatte mitgeteilt, den Verkaufsprozess für die Cateringtochter LSG Sky Chefs voranzutreiben.
USA / WALL STREET
Etwas fester - Im Vorfeld der Ergebnisse des EU-Gipfels zum Brexit agierten die Anleger verhalten optimistisch. Leichten Anteil daran hatte auch das Sitzungsprotokoll der jünsgetn Fed-Sitzung. Darin wurde für 2019 keine Zinserhöhung mehr avisiert, für 2020 lediglich eine und für 2021 wieder keine. Im Dow waren Boeing einmal mehr das Schlusslicht und zugleich als Schwergewicht der Bremser - diesmal mit einem Minus von 1,1 Prozent. Der Flugzeugbauer hat im März keine einzige Bestellung für Maschinen des in Verruf geratenen Typs 737 MAX erhalten. Berichte über Steuerpläne stützten Tesla und Co. Eine Gruppe von Abgeordneten will steuerliche Anreize zum Kauf von Elektrofahrzeugen ausweiten. Tesla zogen um 1,4, GM um 1,0 und Ford um 1,3 Prozent an. Levi Strauss legten um 4,0 Prozent zu. Der Jeanshersteller hatte in seinem ersten Zahlenausweis seit dem Börsengang ein Umsatzplus und einen Gewinn ausgewiesen. Lyft verloren dagegen 10,9 Prozent, die Titel litten unter dem nahenden Börsengang des Wettbewerbers Uber. Dieser soll laut Berichten im Mai anstehen und die mögliche Bewertung niedriger liegen als ursprünglich veranschlagt.
Die Rendite zehnjähriger Papiere reduzierte sich um 3,0 Basispunkte auf 2,47 Prozent. Hier hätten Anleger auf die gesunkene Kerninflation in den USA geschaut, die keine Notwendigkeit für weiter steigende Zinsen gezeigt hätten, hieß es.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 17:05 EUR/USD 1,1280 +0,0% 1,1276 1,1251 EUR/JPY 125,29 +0,2% 125,08 124,84 EUR/CHF 1,1303 -0,0% 1,1303 1,1280 EUR/GBR 0,8607 -0,1% 0,8618 0,8599 USD/JPY 111,07 +0,1% 110,93 110,95 GBP/USD 1,3104 +0,1% 1,3085 1,3084 Bitcoin BTC/USD 5.211,39 -1,53 5.292,26 5.266,79
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 11, 2019 01:36 ET (05:36 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.