Von Andreas Kißler
KEFLAVIK (Dow Jones)--Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat auf dem Weg zu Beratungen beim Internationalen Währungsfonds (IWF) und den 20 führenden Industrie- und Schwellenländern (G20) einen Abbau politisch bedingter Risiken gefordert, um die Weltwirtschaft zu stabilisieren. "Ich glaube, dass es jetzt das Wichtigste ist, die politischen Risiken zu beseitigen", sagte Scholz zu Journalisten bei einem Zwischenstopp auf dem Flughafen Keflavik in Island. "Es ist unsere Aufgabe, für ein sicheres Umfeld zu sorgen, damit Unternehmen und Verbraucher investieren."
Die schwächere Lage der Weltwirtschaft und die Zukunft des Multilateralismus sollen im Mittelpunkt der Tagungen von G20 und IWF stehen, zu der sich die internationale Finanzelite ab Donnerstag in der US-Hauptstadt trifft. Aus dem Bundesfinanzministerium wurde betont, viele Risiken für die weltwirtschaftliche Dynamik seien "politikgemacht", so die Handelskonflikte der USA mit China und mit der EU, geopolitische Unsicherheiten, der Umgang mit internationalen Vereinbarungen und der Brexit.
Vorangebracht werden soll in Washington den Angaben zufolge auch eine angemessene Besteuerung in der Globalisierung. Deutschland will eine weltweite Mindestbesteuerung, für die sich Scholz bei den internationalen Tagungen einsetzen will. Sein Ziel ist ein Abkommen bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bis zum Sommer 2020, an dem auch die USA teilnehmen. Eine Rolle spielen soll zudem der deutsche Leistungsbilanzüberschuss. In Berlin wird betont, dieser gehe wegen der starken Binnenwirtschaft "schrittweise" zurück.
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April 11, 2019 13:36 ET (17:36 GMT)
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