Mainz (ots) - Die Debatte um Gen-Untersuchungen vor der Geburt zeigt: Wenn Wunsch und Wirklichkeit, ethische Fragen und wissenschaftlicher Fortschritt aufeinandertreffen, wird es nicht nur sehr persönlich. Sondern es stehen auch viele Fragen im Raum, auf die es keine einfachen Antworten gibt. Und einfache Lösungen schon gar nicht. Wo verhindert medizinischer Fortschritt Leid, wo überschreitet er Grenzen - und ist er überhaupt zu begrenzen? Darf unabhängig von der grundsätzlichen, ethischen Frage eine längst gängige medizinische Methode nur Menschen zur Verfügung stehen, die sie sich leisten können? Wie geht eine Gesellschaft mit beeinträchtigten Menschen um? Und wie sollte sie mit ihnen umgehen? Und schließlich: Dürfen wir uns anmaßen, über werdende Mütter und Väter zu urteilen, die Gewissheit wollen und sich ein Leben mit einem behinderten Kind nicht zutrauen? Jeder findet darauf seine eigenen Antworten. Wir müssen es aushalten, dass diese unterschiedlich ausfallen und doch jede ihre Berechtigung hat. Dazu braucht es Empathie, Demut und den Willen, sich auf menschliche Bedürfnisse und Ängste einzulassen - ohne erhobenen moralischen oder auch religiösen Zeigefinger. Es sieht danach aus, dass Krankenkassen künftig den Bluttest bei Risikoschwangerschaften ebenso bezahlen werden, wie schon seit Jahren die medizinisch riskantere Fruchtwasseruntersuchung. Das wäre akzeptabel. Die elementaren und schweren Fragen aber müssen sich weiterhin die werdenden Eltern stellen und sie müssen entscheiden - sie tun dies hoffentlich nicht leichtfertig und sollten dabei bestmöglich unterstützt werden.
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