
BERLIN (Dow Jones)--Fast zwei Drittel der Deutschen lehnen laut einer Umfrage einen mehrmonatigen Brexit-Aufschub und die Teilnahme Großbritanniens an der Europawahl Ende Mai ab. Wie aus dem jüngsten ZDF-Politbarometer hervorgeht, fänden 60 Prozent der Befragten solch eine Verschiebung schlecht und nur 32 Prozent gut.
Zuvor hatten die verbleibenden 27 Staaten der Europäischen Union den Briten bis Ende Oktober Zeit gegeben, um im Parlament einen Kompromiss zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union zu finden.
Das Interesse der Deutschen an der Ende Mai stattfinden Europawahl ist mit 48 Prozent wesentlich größer als vor fünf Jahren, als nur 28 Prozent der Befragten sagten, dass sie sich stark dafür interessierten. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Europawahl wäre, käme die Union auf 32 Prozent, minus 1 Prozentpunkt im Vergleich zur Umfrage vor zwei Wochen. Die SPD läge unverändert bei 18 Prozent, die Grünen würden sich um 1 Punkt auf 19 Prozent verbessern, während die Linke konstant bei 6 Prozent läge. Die AfD würde weiterhin 10 Prozent erhalten, die FDP bliebe bei 7 Prozent, die anderen Parteien würden zusammen erneut 8 Prozent erreichen, so das Politbarometer.
In der Projektion für eine mögliche Bundestagswahl verliert die Union erneut, während die SPD zulegt. Die Union sinkt um 2 Punkte und landet bei 28 Prozent, die SPD gewinnt 2 Punkte und kommt auf 17 Prozent. Die AfD käme unverändert auf 13 Prozent, die FDP auf 8 Prozent (minus 1), die Linke bliebe bei 9 Prozent, und die Grünen bekämen 20 Prozent (plus 1).
Bei der Frage nach dem wichtigsten Politiker landet Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf dem ersten Platz, während der Grüne Robert Habeck auf den zweiten Platz zurückfällt. Auf Platz drei landet Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) und dahinter Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Auf Platz fünf folgt die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer.
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April 12, 2019 06:15 ET (10:15 GMT)
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