Bundesaußenminister Heiko Maas will gerade nach dem geplanten Brexit ähnlich eng mit Polen zusammenarbeiten wie mit Frankreich, um Europa voranzubringen. "Ich finde es wichtig, dass nicht nur Deutschland und Frankreich sich sehr eng abstimmen, sondern ich finde es mindestens genauso wichtig, dass Deutschland und Polen gemeinsame Antworten finden (...), dass wir auch ein Motor der europäischen Entwicklung sind", sagte Maas am Freitag bei einer gemeinsamen Diskussionsveranstaltung mit dem polnischen Außenminister Jacek Czaputowicz in Warschau.
Maas betonte, dass es nach dem nun spätestens für den 31. Oktober geplanten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union eine Verschiebung der Kräfteverhältnisse in der Staatengemeinschaft geben werde. Andere große Länder wie Polen, Spanien und Italien müssten ihre Rolle neu definieren.
Maas betonte, dass Deutschland und Polen als Länder in der Mitte Europas eine besondere Rolle spielten. "Deutschland ist nicht nur Westeuropa und Polen ist nicht nur Osteuropa. Wir sind beide im Zentrum Europas", betonte er.
Beide Länder könnten daher Brücken bauen. "Europa darf nicht scheitern an dem Konflikt zwischen West- und Osteuropa oder aber an dem Konflikt zwischen Nord- und Südeuropa", sagte Maas. Der Außenminister bemüht sich seit Beginn seiner Amtszeit um eine engere Zusammenarbeit mit den östlichen Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Das Bild des "Motors" in der EU wurde bisher vor allem für Deutschland und Frankreich verwendet. Die deutsch-polnischen Beziehungen sind dagegen abgekühlt, seitdem die nationalkonservative Partei PiS in Warschau an der Macht ist. Sie regiert seit 2015 alleine./mfi/DP/fba
AXC0224 2019-04-12/17:16