ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat am Freitag zu den Schlusslichtern unter den Börsenplätzen in Europa gezählt. Auf den ersten Blick überzeugende Geschäftszahlen der US-Großbanken JP Morgan und Wells Fargo sowie positive Handelsdaten in China hatten den Konjunkturoptimismus global steigen lassen. Defensive Werte waren daher nicht gefragt. An der eidgenössischen Börse sorgten Abschläge der defensiven Schwergewichte Roche, Novartis und Nestle in der Folge zu Verlusten am Gesamtmarkt. Im Fokus stand ohnehin das fulminante Börsendebüt der Eisenbahnbauers Stadler.
Der SMI verlor 0,7 Prozent auf 9.485 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich zehn Kursverlierer und neun -gewinner gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 70,97 (zuvor: 53,62) Millionen Aktien.
Mit den starken Geschäftsberichten in den USA waren europaweit Bankenwerte gesucht, der europäische Branchenindex legte um 1,9 Prozent zu. In der Schweiz profitierten Credit Suisse und UBS mit Aufschlägen von 3,0 bzw. 1,5 Prozent von der positiven Stimmung im Bankensektor. Die Titel der Pharmariesen Roche und Novartis verloren dagegen 2,2 bzw. 1,6 Prozent, die Titel des Lebensmittelkonzerns Nestle büßten 0,9 Prozent ein.
Sika kletterten um 1,1 Prozent. Die CFRA-Analysten bekräftigen ihre Kaufempfehlung und erhöhten das Kursziel, das damit rund 8 Prozent Kurspotenzial offerierte. Das künftige Wachstum werde zusätzlich durch Übernahmen sowie die Eröffnung neuer Werke begünstigt, sagten die Analysten mit Blick auf den Anbieter von Spezialitätenchemie voraus.
Äußerst erfolgreich verlief das Börsendebüt von Stadler Rail - das größte in Europa seit Jahresbeginn. Nach einem Ausgabepreis von 38 Franken schloss die Aktie mit 42,16 Franken 10,9 Prozent höher. Damit wurde der Zugbauer mit rund 4,2 Milliarden Franken bewertet. Da bei der Zuteilung viele Interessenten zur kurz gekommen seien, hätte diese nun über die Börse zugekauft, hieß es im Handel. Das Geschäftsmodell des Eisenbahnproduzenten gelte als solide.
Der zweite Börsenneuling der laufenden Woche geriet erneut unter Druck: Alcon verloren weitere 3,6 Prozent. Laut schweizerischen Medien hatte sich die Societe General verrechnet und in der Folge das Kursziel deutlich gekürzt. Nach einer ursprünglichen Kaufempfehlung soll die Bank nun zum Verkauf der Aktie geraten haben.
Unter den Nebenwerten stachen Polyphor mit plus 14,9 Prozent heraus. Die Biopharmagesellschaft hatte für Murepavadin in vier weiteren Indikationen eine positive Einstufung durch die US-Gesundheitsbehörde FDA erhalten.
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April 12, 2019 11:49 ET (15:49 GMT)
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