ROM (Dow Jones)--Der italienische Versorger Enel wird möglicherweise eine Chance zum geplanten Ausbau seines Geschäfts in Lateinamerika ergreifen. Das Unternehmen erwäge eine Offerte für die von der US-Gesellschaft Sempra Energy zum Verkauf gestellten Aktiva in Chile und Peru, sagte CEO Francesco Starace. Analysten schätzen den Wert der Assets auf 2,5 bis 3 Milliarden US-Dollar.
Sempra hatte den Verkaufsprozess in der vergangenen Woche offiziell angestoßen und damit dem Drängen der aktivistischen Investoren Elliott Management und Bluescape Resources nachgegeben. Sie hatten eine umfassende Neuordnung bei dem Konzern aus San Diego gefordert. Das Unternehmen will sich nun auf das Kerngeschäft im Inland konzentrieren.
Enel, zu 23,6 Prozent in Staatsbesitz, ist mit einem Marktwert von 58 Milliarden Euro der größte Versorger Europas. Von den für 2019 bis 2021 geplanten Gesamtinvestitionen von 27,5 Milliarden Euro hat der Konzern 8,4 Milliarden für Wachstum in allen Geschäftsbereichen in Brasilien, Argentinien, Chile, Kolumbien und Peru vorgesehen. Rund 40 Prozent sollen für erneuerbare Energien ausgegeben werden.
Die mögliche Expansion in Südamerika erfolgt zu einer Zeit, da sich der europäische Energie- und Versorgungssektor in einem radikalen Wandel befindet: Es werden neue Märkte erschlossen, und bahnbrechende Wettbewerber und Technologien zwingen die Unternehmen, ihre traditionellen Geschäftsmodelle zu überdenken.
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April 12, 2019 12:18 ET (16:18 GMT)
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