
WASHINGTON (Dow Jones)--Die Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) hat bei einer Tagung in Washington nach Angaben von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) das besonders von Deutschland propagierte Vorhaben einer globalen Mindeststeuer für Unternehmen breit unterstützt.
"Wir haben uns bei dem G20-Treffen über die Fragen der Entwicklung der Weltwirtschaft unterhalten, aber vor allem ein Thema hat immer wieder eine ganz zentrale Rolle gespielt, nämlich wie wir verhindern können, dass insbesondere große Unternehmen es so einrichten, dass sie nirgendwo Steuern zahlen", sagte Scholz zu Journalisten am Rande der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in der US-Hauptstadt, aus dessen Anlass sich auch die G20-Finanzminister trafen. Es stehe auf der Agenda, "wie wir es hinbekommen können, so etwas wie eine internationale Mindestbesteuerung zu vereinbaren", erklärte der SPD-Politiker. "Man sieht, dass das auf die Unterstützung vieler Staaten hier stößt."
Dasselbe gelte für die Besteuerung digitaler Strukturen. "Die Verabredung ist, dass wir schnell zu Ergebnissen kommen", sagte Scholz. Dieses Jahr solle bereits "die Richtung erkennbar" sein, damit man kommendes Jahr zu Vereinbarungen kommen könne. "Das brauchen wir, weil wir dann in Europa und in Deutschland unsere Regeln auch entsprechend ausrichten können." Deutschland will eine weltweite Mindestbesteuerung, für die sich Scholz bei den internationalen Tagungen einsetzte. Sein Ziel ist ein Abkommen bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) dazu bis zum Sommer 2020, an dem auch die USA teilnehmen.
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April 12, 2019 12:53 ET (16:53 GMT)
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