FRANKFURT (Dow Jones)--Im Zusammenhang mit der Debatte um die Enteignung von Wohnimmobilienkonzernen wird Vonovia mit Fragen ihrer Aktionäre konfrontiert. Die Investoren schauten sich das Thema unter zwei Aspekten an, erläuterte Finanzchefin Helene von Roeder im Interview mit der Börsen-Zeitung. "Zum einen geht es um die Frage, ob eine Enteignung in Deutschland rechtlich überhaupt möglich ist. Zum anderen fordern die Investoren von uns, Teil der Lösung zu werden", sagte von Roeder.
Vonovia gehe die Diskussion differenziert an. Das eigentliche Problem - den Wohnungsmangel, der zu steigenden Mieten führt - "nehmen wir sehr ernst", sagte von Roeder. Enteignung sei jedoch keine Lösung. "Nach meinem Gefühl führen wir eine Debatte über eine Idee, von der wir wissen, dass sie gar nicht funktionieren kann", zeigte sich von Roeder überzeugt. "Am Ende lenkt die Debatte von der eigentlichen Aufgabe und deren Lösung ab."
Fragen zum Grad der Verunsicherung der Investoren, die wie bei anderen börsennotierten Wohnimmobilienkonzernen überwiegend angelsächsischer Provenienz sind und meist klaren Nachhaltigkeitsregeln folgen, wich von Roeder aus. Einig seien sich die Investoren allerdings darin, "dass unser Staat mit einer Enteignung das 'System Deutschland' in Frage stellen würde".
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April 13, 2019 04:23 ET (08:23 GMT)
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