Die Bundesbank sieht die deutsche Wirtschaft trotz des Abschwungs in der Industrie insgesamt auf moderatem Wachstumskurs. Im Winterquartal 2019 (Januar bis März) habe die Konjunktur "zu einem erheblichen Teil" von binnenwirtschaftlichen Sondereffekten profitiert, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht der Bundesbank. Ohne diese Sondereinflüsse vor allem in der Baubranche bleibe die konjunkturelle Grundtendenz der deutschen Wirtschaft verhalten.
"Die ohnehin boomende Baubranche profitierte zusätzlich von der im Februar günstigen Witterung", heißt es im Monatsbericht. Außerdem hätten zur Jahreswende in Kraft getretene staatliche Entlastung den Konsum der Verbraucher gestützt. Dagegen verwies die Bundesbank auf den "anhaltenden Abschwung" in der deutschen Industrie, der die Konjunktur insgesamt belaste. Unter anderem seien die Auftragseingänge in den Industriebetrieben "zuletzt regelrecht eingebrochen".
In der zweiten Jahreshälfte 2018 war die deutsche Wirtschaft nur knapp an einer Rezession vorbei geschrammt. In der vergangenen Woche hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr kräftig kräftig gesenkt. Der IWF geht für das Gesamtjahr nur noch von einem Wachstum von 0,8 Prozent aus, nachdem zuvor ein Wachstum von 1,3 Prozent erwartet worden war. Das Statistische Bundesamt wird die erste Schätzung für das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal Mitte Mai veröffentlichen./jkr/bgf/mis
AXC0114 2019-04-15/12:05