KOHLEAUSSTIEG - Ein möglichst rasches Ende der Kohleverstromung gehört seit Jahren zum Kernbestand politischer Forderungen der Grünen. Die Partei setzt daher alles daran, dass die von der Kohlekommission erarbeiteten Pläne für den Ausstieg möglichst rasch Realität werden. Mit einem eigenen "Zehn-Punkte-Fahrplan" für den rechtsverbindlichen Ausstieg prescht die Parteispitze nun voran. Damit wollen die Grünen den Druck auf die Regierung erhöhen. Die Große Koalition dürfe "jetzt nicht den historischen Fehler begehen", das Kommissionsergebnis zu verschleppen und zu verwässern, sagte Parteichefin Annalena Baerbock dem Handelsblatt. (Handelsblatt S. 8)
APOTHEKEN - Einem Teil der Apotheken in Deutschland geht es schlecht. Laut einem Gutachten im Auftrag des Wirtschaftsministeriums waren bereits vor vier Jahren rund 1.900 Stadtapotheken und etwa 700 Landapotheken akut in ihrer Existenz bedroht. Knapp die Hälfte aller Apotheken hatten mit Umsatzschwierigkeiten zu kämpfen, vor allem waren diejenigen bedroht, die ihr Geschäft am Stadtrand betreiben. Doch gleichzeitig, das zeigt dieses Gutachten ebenfalls, geht es einem anderen Teil der Apotheken sehr gut. Er verdient an einem lukrativen Standort in einer Einkaufszone oder in einem Ärztehaus. Bei diesen Pharmazeuten, stellten die Forscher fest, könnten die Krankenkassen sogar noch erheblich Geld sparen. (SZ S. 19)
IWF - Der Internationale Währungsfonds (IWF) plädiert für grenzüberschreitende Bankenfusionen in Europa statt für nationale Zusammenschlüsse. "Es braucht eher europäische Champions statt nationale Champions", sagte Tobias Adrian, Leiter der IWF-Kapitalmarktabteilung und oberster Berater von IWF-Chefin Christine Lagarde in Finanzfragen, der Börsen-Zeitung. In Deutschland verhandeln aktuell die Deutsche Bank und die Commerzbank über einen Zusammenschluss, in Spanien Bankia und Sabadell. "Konsolidierung alleine reicht nicht. Entscheidend ist, eine konsolidierte Bank auch profitabel zu machen", sagte Adrian. "Ob das in Europa auf nationaler Ebene zu schaffen ist, ist fraglich. Man muss wohl über die nationalen Grenzen hinausgehen." (Börsen-Zeitung S. 5)
BANKEN - Deutsche Bank-Chef Christian Sewing hat die Fragmentierung des europäischen Bankenmarktes kritisiert. "Wir brauchen einen echten Binnenmarkt für Finanzdienstleistungen", schrieb Sewing in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt. "Es kann nicht angehen, dass ein internationaler Investor, der Anleihen aus Spanien, Frankreich und Deutschland kaufen will, drei unterschiedliche Wertpapier- und Insolvenzregelwerke prüfen muss." Die Bankenunion müsse noch vollendet werden. Zusätzlich brauche es eine Kapitalmarktunion. )Handelsblatt S.12)
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April 16, 2019 00:24 ET (04:24 GMT)
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