DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die Deutsche Lufthansa hat in den ersten drei Monaten durch hohe Treibstoffkosten und Überkapazitäten am Markt ein schwaches Ergebnis erzielt. Das bereinigte EBIT fiel auf einen Verlust von 336 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte die Fluglinie noch 52 Millionen Euro verdient. An der Jahresprognose hält das Unternehmen dennoch fest. Die zusätzliche Belastung durch die höheren Treibstoffpreise im Quartal bezifferte Lufthansa mit 202 Millionen Euro. Zudem hätten marktweite Überkapazitäten in Europa zu einem hohen Preisdruck geführt. Gleichzeitig sei das erste Quartal 2018 noch vom Kapazitätsrückgang nach dem Marktaustritt von Air Berlin geprägt gewesen und bilde daher eine starke Vergleichsbasis. Die Stückerlöse hätten sich sowohl bei den Netzwerkairlines als auch Eurowings deutlich negativ entwickelt. Den Umsatz steigerte das Unternehmen zwar um 3 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro. Die Stückerlöse der Netzwerklinien fielen auf währungsbereinigter Basis aber um 5,2 Prozent. Bei Eurowings belief sich der Rückgang aufgrund des höheren Anteils an Kurz- und Mittelstreckenflügen auf 8,5 Prozent. Die Stückkosten (ohne Treibstoff) sanken im ersten Quartal bei den Netzwerkairlines um 0,8 Prozent und bei Eurowings um 7,2 Prozent, jeweils auf währungsbereinigter Basis. Die Netzwerkairlines erzielten ein Ergebnis von minus 160 Millionen Euro (Vorjahr: plus 128 Millionen Euro). Bei Eurowings ging das Ergebnis auf minus 257 Millionen Euro zurück (Vorjahr: minus 212 Millionen Euro).
AUSBLICK UNTERNEHMEN
11:55 US/Unitedhealth Group Inc, Ergebnis 1Q
12:40 US/Johnson & Johnson, Ergebnis 1Q
12:45 US/Bank of America Corp, Ergebnis 1Q
18:00 FR/L'Oreal SA, Umsatz 1Q
22:02 US/Netflix Inc, Ergebnis 1Q
22:07 US/International Business Machines Corp (IBM), Ergebnis 1Q
22:15 US/United Continental Holdings Inc, Ergebnis 1Q
Im Lauf des Tages:
- IT/Nexi SpA, Erster Handelstag des italienischen
Zahlungsdienstleisters an der Börse in Mailand
DIVIDENDENABSCHLAG
Vivendi: 0,50 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- GB 10:30 Arbeitsmarktdaten März Arbeitslosengeldbezieher PROGNOSE: k.A. zuvor: +27.000 Personen Arbeitslosenquote 3 Monate (ILO) PROGNOSE: k.A. zuvor: 3.9% - DE 11:00 ZEW-Index Konjunkturerwartungen April PROGNOSE: +1,5 Punkte zuvor: -3,6 Punkte Konjunkturlage PROGNOSE: +10,3 Punkte zuvor: +11,1 Punkte - US 15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung März Industrieproduktion PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: revidiert 0,0% gg Vm; vorläufig +0,1% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 79,2% zuvor: revidiert 79,1%; vorläufig 78,2%
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
10:00 NL/Auktion 0,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2029 im Volumen von 1 bis 2 Mrd EUR 11:30 GB/Auktion 1,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit September 2037 im Volumen von 2,25 Mrd GBP
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 12.080,00 0,28 S&P-500-Future 2.914,00 0,15 Nikkei-225 22.229,55 0,27 Schanghai-Composite 3.226,49 1,53 +/- Ticks Bund -Future 164,60 -7 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 12.020,28 0,17 DAX-Future 12.044,00 0,03 XDAX 12.019,54 0,04 MDAX 25.582,79 0,48 TecDAX 2.789,92 1,06 EuroStoxx50 3.450,46 0,08 Stoxx50 3.155,26 -0,03 Dow-Jones 26.384,77 -0,10 S&P-500-Index 2.905,58 -0,06 Nasdaq-Comp. 7.976,01 -0,10 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 164,67% +7
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden am Dienstag mit einer freundlichen Handelseröffnung erwartet. Der DAX könnte gleich zu Beginn auf ein neues Jahreshoch springen - wenn auch knapp. Die Vorgaben der Wall Street wie aus Asien können allenfalls als durchwachsen eingestuft werden. Insgesamt bleiben die Börsenampeln aber auf grün. Um 11:00 Uhr steht der ZEW aus Deutschland zu Veröffentlichung an, der einen Impuls liefern könnte. Der Index der Konjunkturerwartungen wird von Volkswirten im Mittel mit einem Plus von 1,5 Punkten erwartet, nach einem Minus von 3,6 zuvor. Allerdings gibt es auch Marktteilnehmer, die ein Verharren in negativem Terrain erwarten.
Rückblick: Gut behauptet - Händler sprachen von einem richtungslosen Handel. Bankentitel gewannen 0,4 Prozent. Der Sektor profitierte noch etwas von den guten Geschäftszahlen der US-Bank JP Morgan vom Freitag, verringerte aber im Tagesverlauf seine Gewinne, nachdem die Geschäftszahlen von Goldman Sachs und Citigroup nicht in allen Punkten überzeugt hatten. Das Bundesfinanzministerium wehrte sich derweil gegen den Anschein, Deutsche Bank (+0,4 Prozent) und Commerzbank (+1,3 Prozent) in eine Fusion zu zwingen. Publicis gewannen 1,2 Prozent, nachdem der Werberiese die Übernahme von Epsilon für rund 4,5 Milliarden Dollar bekannt gegeben hatte. Der Umsatzrückgang, den Publicis ebenfalls meldete, kam nach Aussage von Analysten dagegen nicht überraschend. Im Sog von Publicis gewannen WPP 1,5 Prozent. In London sprang die Aktie des Büroflächenvermieters IWG um 21 Prozent, getrieben vom Verkauf seines Japan-Geschäfts und einem positiven Kommentar von Peel Hunt. Für EDF ging es um 3 Prozent nach oben nach einem Bericht, wonach der französische Staat als Großaktionär darüber nachdenke, die freien Aktionäre herauszukaufen.
DAX/MDAX/TECDAX
Gut behauptet - Mit einem Plus von 3,1 Prozent stellten Wirecard den Gewinner im DAX. Positiv wurde die Stimmrechtsmitteilung gewertet, wonach Goldman Sachs, wohl für einen Kunden, den Anteil am Bezahldienstleister auf 6,87 Prozent ausgebaut hat. Zudem legt der italienische Zahlungsdienstleister Nexi am Dienstag sein Börsendebut hin, was für Aufsehen sorgen dürfte. Lufthansa schlossen 1,7 Prozent höher, nachdem S&P Global die Bonität der Fluglinie hochgestuft hatte. Für Rocket Internet ging es um 3,7 Prozent nach oben. An der Börse wurde der starke Jumia-Börsengang eingepreist. Rocket Internet hält rund 20 Prozent an dem Versandhändler in Afrika, die nach Aussage aus dem Handel nun rund 400 Millionen Dollar wert ist. Als insgesamt gut wurden die 2018er Jahreszahlen von Bauer (+1,6 Prozent) bewertet.
XETRA-NACHBÖRSE
Lufthansa verloren mit einer Gewinnwarnung nach Angaben eines Händlers 5,5 Prozent. Für Zalando ging es um 4 Prozent nach oben, da das Unternehmen ein positives bereinigtes EBIT im ersten Quartal erwartet. Morphosys stiegen um 1 Prozent, nachdem ein Lizenzpartner die Entwicklung eines Präparats ausgeweitet hatte.
USA / WALL STREET
Knapp behauptet - Hauptthema waren neue Geschäftszahlen von Banken, die nach der JP-Morgan-Euphorie vom Freitag mit Enttäuschung aufgenommen wurden. Noch immer gab es auch Zweifel am Wachstum der Weltwirtschaft. Goldman Sachs übertraf zwar mit dem Gewinn je Aktie den Analystenkonsens, trotz eines Gewinnrückgangs um 21 Prozent, doch verfehlten die Einnahmen des Aktienhandels die Erwartungen knapp. Beobachter bemängelten, dass das Ergebnis vor allem auf das Konto drastischer Kostensenkungen gehe. Die Aktie verlor 3,8 Prozent. Weniger kritisch sahen die Anleger die Citigroup-Ergebnisse, deren Aktie um 0,1 Prozent nachgab. Disney setzten ihren Höhenflug vom Freitag noch etwas fort und stiegen um weitere 1,5 Prozent. Am Freitag hatte der Unterhaltungskonzern seine neue Strategie und seinen Streamingdienst Disney+ vorgestellt. Die Aktie des Konkurrenten Netflix gab erneut nach, diesmal um 0,6 Prozent.
Staatsanleihen profitierten als sicherer Hafen von der Zurückhaltung am Aktienmarkt. Die Zehnjahresrendite sank um 2,1 Basispunkte auf 2,55 Prozent.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.20 Uhr EUR/USD 1,1305 +0,0% 1,1300 1,1303 EUR/JPY 126,57 +0,0% 126,55 126,58 EUR/CHF 1,1348 +0,0% 1,1346 1,1344 EUR/GBR 0,8637 +0,1% 0,8627 0,8623 USD/JPY 111,95 -0,0% 111,99 112,00 GBP/USD 1,3090 -0,1% 1,3098 1,3107 Bitcoin BTC/USD 5.058,26 0,71 5.022,76 5.156,76
Wenig Bewegung zeigte der Euro knapp oberhalb von 1,13 Dollar. Die Gemeinschaftswährung werde etwas gestützt von den jüngst etwas besseren chinesischen Konjunkturdaten, erklärte Nordea. Nachdem chinesische Aktien in bedeutende Indizes wie den MSCI aufgenommen worden seien, werde mehr in diese investiert, was zunächst den Yuan aufwerten lasse. Darauf reagiere die chinesische Zentralbank, indem sie am Devisenmarkt interveniere und Euro gegen Yuan kaufe. Und MUFG wies darauf hin, dass US-Präsident Donald Trump mit seinen jüngsten Salven gegen die US-Notenbank den Dollar schwäche.
Der US-Dollar pendelt am Morgen im asiatisch geprägten Handel zwischen kleinen Auf- und Abschlägen. Die im Tagesverlauf anstehenden Konjunkturdaten in Europa und in den USA könnten die Tagestendenz festlegen. Schwache Daten in den USA könnten erneut Zinssenkungsfanatasie in den USA entfachen, heißt es im Handel. Insofern bestehe Abwertungspotenzial für den Greenback, heißt es weiter.
ROHSTOFFE
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 16, 2019 01:40 ET (05:40 GMT)
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,34 63,40 -0,1% -0,06 +36,2% Brent/ICE 70,99 71,18 -0,3% -0,19 +29,2%
Neben Gewinnmitnahmen drückte ferner die Aussage des russischen Finanzministers Anton Siluanow die Preise, sein Land und die Opec könnten im Kampf um Marktanteile mit den USA die Fördermengen erhöhen. Dann könnte der Ölpreis auf 40 Dollar oder darunter fallen, zitierte die russische Nachrichtenagentur TASS den Minister. WTI ermäßigte sich zum Settlement um 0,8 Prozent auf 63,40 Dollar. Brentöl gab um 0,4 Prozent auf 71,25 Dollar nach.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.284,96 1.287,89 -0,2% -2,94 +0,2% Silber (Spot) 14,96 15,01 -0,3% -0,05 -3,5% Platin (Spot) 886,33 887,50 -0,1% -1,17 +11,3% Kupfer-Future 2,93 2,94 -0,1% -0,00 +11,2%
Gold zeigte sich etwas leichter, aber deutlich vom Tagestief erholt. Die Feinunze ermäßigte sich um 0,2 Prozent auf 1.288 Dollar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
HANDEL USA - JAPAN
Auf Druck von US-Präsident Donald Trump hat Japan Handelsgepräche mit der US-Regierung begonnen. Der japanische Wirtschaftsminister Toshimitsu Motegi traf den US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer. Die Gespräche sind zunächst auf zwei Tage angelegt. Trump beklagt unfaire Handelsbeziehungen mit Japan - wie auch bei China und Europa.
GELDPOLITIK USA
Die US-Notenbank sollte nach Einschätzung von Charles Evans die Inflation auch über das Ziel von 2 Prozent hinausschießen lassen. Er rechne zwar nicht damit, aber die Fed müsse in der Hälfte der Fälle auch eine Teuerung leicht über dem Zielwert von 2 Prozent zulassen, sagte der Chicago-Chef der Fed. Er würde die Botschaft senden wollen, dass die Fed auch mit 2,5 Prozent einverstanden wäre, solange es keine deutliche Tendenz der Teuerung zu noch höheren Werten gebe und die Rückkehr auf das Ziel von 2 Prozent gewährleistet werden könne.
Der Präsident der Boston Fed hat sich indes dafür ausgesprochen, dass die US-Notenbank nicht mehr nur ihre Zinspolitik für die Erreichung ihres Inflationszieles einsetzt. Er bevorzuge ein System, das auf eine Reihe von Faktoren abzielt, die Druck auf die Preise ausüben, sagte Eric Rosengren.
5G-AUKTION DEUTSCHLAND
Bei der 5G-Frequenzauktion in Mainz tut sich nach vier Wochen nur noch wenig. Nach der 199. Runde summierten sich die Gebote für die insgesamt 41 angebotenen Frequenzblöcke auf 5,319 Milliarden Euro.
LUDWIG BECK
Der Einzelhandelskonzern Ludwig Beck hat einen Käufer für Wormland gefunden. Die Herrenmodekette wird von ihren eigenen Managern erworben. Als Mitgift erhalten diese eine Zahlung von 7,5 Millionen Euro von Ludwig Beck. Wormland wird zudem frei von Bankverbindlichkeiten übergeben.
TELE COLUMBUS
prüft "wertsteigernde" Optionen im Rahmen des Glasfaserausbaus. Die Prüfung schließe auch eine potentielle neue Struktur der Gruppe mit ein, die die Beteiligung eines Investors an den Netzen von Tele Columbus ermöglichte, antwortete das Unternehmen auf jüngste Spekulationen.
ZALANDO
Der Online-Modehändler Zalando erwartet im ersten Quartal ein bereinigtes EBIT in Höhe eines einstelligen Millionenbetrags. Dies liegt laut Selbsteinschätzung des Unternehmens über den Markterwartungen, deren Median Zalando mit minus 10 Millionen Euro beziffert. Das Wachstum bei Umsatz und Bruttowarenvolumen liege im Rahmen der Markterwartungen.
NOVARTIS
Der Pharmakonzern hat in den USA die Zulassung für seinen Wirkstoff Brolucizumab beantragt, eines experimentellen Biologikums zur Behandlung von feuchter altersabhängiger Makuladegeneration (AMD).
RIO TINTO
Der Bergbaukonzern hat seine Jahresziele für die Eisenerzproduktion wegen weiterer Sturmschäden gesenkt. Der tropische Wirbelsturm Wallace wütete Anfang des Monats in der abgelegenen australischen Bergbauregion Pilbara und verursachte weitere Schäden an einer Hafenanlage, die bereits im vergangenen Monat von dem Wirbelsturm Veronica getroffen worden war.
UNICREDIT
muss in den USA 1,3 Milliarden US-Dollar zahlen. Diese Strafe verhängten gemeinsam zahlreiche US-Behörden. Unicredit habe gegen die Iran-Sanktionen der USA verstoßen, lautet der Vorwurf.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/raz/flf
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April 16, 2019 01:40 ET (05:40 GMT)
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