NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kleinen Kursverlusten zum Wochenauftakt scheint der Dienstag für die Anleger an der Wall Street erfreulicher auszufallen. Allerdings ist ein Teil der Startgewinne abgeschmolzen. Gegen Mittag Ortszeit steigt der Dow-Jones-Index um 0,2 Prozent auf 26.432 Punkte. Der S&P-500 gewinnt 0,1 Prozent, der Nasdaq-Composite 0,3 Prozent. Alle drei Indizes haben im Verlauf neue Jahreshochs erklommen.
Aus Asien und Europa kommen gute Vorgaben. Speziell in China ging es am Dienstag mit den Kursen deutlich nach oben, was Beobachter mit Konjunkturoptimismus erklären. Die März-Daten zu den Preisen für Wohnimmobilien waren gut ausgefallen. Am Markt war außerdem von Spekulationen auf gute chinesische BIP-Daten am Mittwoch die Rede.
In den USA haben sich wiederum einige Vertreter der Federal Reserve zuversichtlich zur heimischen Wirtschaft geäußert. An US-Konjunkturdaten stand nur die Industrieproduktion aus dem März zur Veröffentlichung an, die leicht unter Erwartungen ausgefallen ist. Sie muss sich die Aufmerksamkeit der Anleger mit Quartalsausweisen einiger bedeutender Unternehmen teilen, von denen wiederum einige positiv überrascht haben.
Viele Analysten rechnen mit schwächeren Unternehmensgewinnen als Folge einer Abkühlung der Weltwirtschaft. Da die Aktienkurse trotzdem seit Jahresbeginn deutlich gestiegen seien, befänden sich die Bewertungen nunmehr schon auf einem hohen Niveau, sagt Karen Ward, Chefmarktstrategin für die EMEA-Region bei JP Morgan Asset Management. Damit die Kurse ihre Gewinne ausbauen könnten, müssten die Unternehmensgewinne den Boden gefunden haben und wieder anziehen, meint die Strategin.
Geschäftszahlen von Unitedhealth und J&J überraschen positiv
Am Dienstagmorgen (Ortszeit) hat Unitedhealth Geschäftszahlen zum ersten Quartal vorgelegt und dabei ihr Jahresgewinnziel angehoben. Doch nach Gewinnen im Frühgeschäft zeigen sich die Anleger wieder verunsichert über die Perspektiven des Unternehmens und die Aktie sackt nun 4,3 Prozent ab. Gut kommen weiter die Geschäftszahlen von Johnson & Johnson (J&J) an, die Aktie steigt um 2,2 Prozent. Auch Blackrock hat überzeugt, denn Einnahmen und Ergebnis des Vermögensverwalters sind weniger stark gefallen als befürchtet. Die Aktie steigt um 2,5 Prozent. Dagegen hat die Bank of America auf der Einnahmenseite enttäuscht, was die Aktie um 1,7 Prozent fallen lässt. Nach Börsenschluss folgen Netflix, IBM und United Continental Holdings mit ihren Geschäftsausweisen.
Auch Analystenkommentare bewegen Einzelwerte. So hat die Deutsche Bank Netflix auf Buy von Hold hochgestuft. Die Aktie gewinnt daraufhin 2,6 Prozent. Für Roku geht es um 1,8 Prozent nach oben, nachdem Needham die Kaufempfehlung bekräftigt hat. Analystin Laura Martin sieht Roku als Nutznießer des neuen Streamingdienstes Disney+.
Die optimistische Stimmung am Aktienmarkt dämpft das Interesse an "sicheren Häfen" wie Gold oder Staatsanleihen. Am Anleihemarkt treiben sinkenden Notierungen die Zehnjahresrendite um 3,6 Basispunkte auf 2,59 Prozent nach oben. Die Feinunze Gold ermäßigt sich um 1 Prozent auf 1.275 Dollar.
Wenig Bewegung gibt es am Devisenmarkt. Der überraschend deutlich erholte ZEW-Index hat den Euro nicht gestützt. Vielmehr bremste ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters die Gemeinschaftswährung, wonach mehrere EZB-Banker die Wachstumsprognosen der Notenbank für zu optimistisch hielten. Viele Akteure hielten sich auch in Erwartung der chinesischen BIP-Daten am Mittwoch zurück, sagen Händler. Mit knapp 1,13 Dollar notiert der Euro etwas niedriger als am Montag.
Die Ölpreise legen nach dem Rücksetzer des Vortags leicht zu. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 0,3 Prozent auf 63,57 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent legt 0,1 Prozent zu auf 71,24 Dollar. Befürchtungen, dass die Opec und verbündete Länder die derzeit geltenden Förderkürzungen aufheben könnten, hatten die Preise zu Wochenbeginn belastet. Nun stützten aber die Lieferausfälle aufgrund der bewaffneten Auseinandersetzungen in Libyen sowie der Sanktionen gegen Venezuela und Iran, sagen Marktteilnehmer. Ferner würden die anstehenden Daten zu den US-Vorräten in den Blick genommen. Am späten Dienstag wird der Branchenverband API seine Daten dazu veröffentlichen, am Mittwoch folgen die offiziellen Lagerbestandsdaten des US-Energieministeriums.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.432,23 0,18 47,46 13,31 S&P-500 2.908,48 0,10 2,90 16,02 Nasdaq-Comp. 8.000,13 0,30 24,12 20,57 Nasdaq-100 7.653,07 0,31 23,95 20,90 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,40 0,8 2,39 120,0 5 Jahre 2,40 2,6 2,37 47,3 7 Jahre 2,49 3,7 2,45 24,2 10 Jahre 2,59 3,6 2,55 14,3 30 Jahre 2,99 2,3 2,97 -7,6 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:38 Uhr Mo, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1289 -0,10% 1,1303 1,1303 -1,5% EUR/JPY 126,39 -0,13% 126,53 126,58 +0,5% EUR/CHF 1,1365 +0,17% 1,1348 1,1344 +1,0% EUR/GBP 0,8652 +0,28% 0,8635 0,8623 -3,9% USD/JPY 111,95 -0,03% 111,94 112,00 +2,1% GBP/USD 1,3046 -0,40% 1,3091 1,3107 +2,2% Bitcoin BTC/USD 5.087,26 +1,28% 5.069,76 5.156,76 +36,8% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,57 63,40 +0,3% 0,17 +36,7% Brent/ICE 71,24 71,18 +0,1% 0,06 +29,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.275,11 1.287,89 -1,0% -12,78 -0,6% Silber (Spot) 14,97 15,01 -0,3% -0,04 -3,4% Platin (Spot) 879,85 887,50 -0,9% -7,65 +10,5% Kupfer-Future 2,94 2,94 +0,1% +0,00 +11,4% ===
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April 16, 2019 12:08 ET (16:08 GMT)
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