Die apokalyptische Aktienstimmung des Vorjahres hat sich mittlerweile vollständig ins Gegenteil verkehrt. Aber kann dieses Frühlingserwachen nachhaltig sein? Denn die Zweifel an der Weltwirtschaft halten sich hartnäckig. Aktuell hat die Bundesregierung die deutsche Wachstumsprognose für 2019 auf 0,5 Prozent gesenkt. Der amerikanisch-chinesische Handelskonflikt ist immer noch nicht befriedet und die transatlantische Handelsauseinandersetzung hat noch nicht einmal begonnen. Trotz alledem sind konjunkturelle Lichtblicke unverkennbar.
Weckt China die Weltkonjunktur aus ihrem Winterschlaf?
Zahlen zur chinesischen Wirtschaft sind mit Vorsicht zu genießen. Immerhin jedoch signalisiert die im I. Quartal unverändert mit 6,4 Prozent zum Vorjahr wachsende Wirtschaft, dass Pekings Konjunkturprogramm "Viel hilft viel" Wirkung zeigt. Markante Steuersenkungen und Infrastrukturinvestitionen sowie eine deutlich gelockerte Kreditpolitik der Notenbank für kleine und mittelständische Firmen sorgen für eine Konjunkturerholung in der zweiten Jahreshälfte 2019.
Aufgrund seiner Lokomotivfunktion stützt China damit auch die gesamte Weltkonjunktur: Der globale Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe zeigt erste Stabilisierungszeichen. Anleger haben ihr Vertrauen in die Weltwirtschaft nicht verloren und bevorzugen zyklische Aktien, die bereits mit einer deutlichen Outperformance zu defensiven Branchen aufwarten.
Von China positiv beeindruckt zeigen sich auch die ZEW Konjunkturerwartungen. Die deutsche Konjunkturskepsis bildet sich laut der befragten Finanzanalysten schon das sechste Mal in Folge zurück. Selbst wenn die Erwartungen trotz Anstieg mit aktuell 3,1 nach -3,6 noch vergleichsweise verhalten sind, liegen sie zum ersten Mal seit gut einem Jahr wieder über der Nulllinie. Eine zu erwartende weitere ifo-Verbesserung in der nächsten Woche wäre eine Bestätigung, dass es Deutschland mit einer Konjunkturdelle, nicht -beule zu tun hat.
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