FRANKFURT (Dow Jones)--Die Reihen jener, die Bayer am 26. April eine stürmische Hauptversammlung liefern werden, werden dichter. "Die Deka wird auf der Hauptversammlung gegen die Entlastung von Vorstand wie Aufsichtsrat stimmen. Wir verstehen dies als ein Warnsignal", kündigte Deka-Fondsmanager Ingo Speich in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung laut Vorabmeldung an.
Seit der Übernahme von Monsanto sei "ein erheblicher Teil des Unternehmenswertes an der Börse verloren gegangen". Stimmrechtsberater haben institutionellen Investoren bereits empfohlen, gegen die Entlastung des Managements zu stimmen.
Auf die Frage, ob Vorstandschef Werner Baumann noch zu halten sei, wenn ein signifikanter Teil der Aktionäre ihm die Entlastung verweigere, antwortete Speich: "Das könnte eng werden." Seiner Ansicht nach wäre ein Austausch des Vorstandes jedoch "zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht". "Jemand Neues müsste sich erst einmal in die komplexe Materie einarbeiten und gleichzeitig auch das tägliche Geschäft in Gang halten. Das ist eine Mammutaufgabe, die ein Manager, der von außen kommt, kaum leisten kann", zitiert ihn das Blatt.
Noch würde die Deka ihre Bayer-Aktien nicht verkaufen. "Wir glauben im Prinzip auch an das Management", sagte Speich. "Es gibt ja durchaus eine langfristige Logik hinter der Übernahme, nämlich das weltweit führende Unternehmen im Agrarbereich zu schaffen. Aber gleichzeitig besteht die Gefahr, dass die Prozesse in Amerika zu einer unendlichen Saga werden und dass der Vorstand deswegen das Tagesgeschäft vernachlässigt. Das macht uns große Sorgen."
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April 19, 2019 06:46 ET (10:46 GMT)
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